Arbeitskräfte für den Standort Brandenburg: Zuwanderung sichert Wohlstand

Runder Tisch regionale Wirtschaft bei DHL in Schönefeld mit grünen Staatssekretären

Was tun gegen den Arbeitskräftemangel und für den Standort Brandenburg – das war Thema eines Gespräches zwischen Unternehmen aus der Region und zwei grünen Staatssekretären aus Bund und Land. Zuvor hatten sich die beiden Politiker bei einem Rundgang durch die Niederlassung der DHL Group in Schönefeld intensiv mit der Betriebsleitung sowie direkt mit Beschäftigten ausgetauscht. Angestoßen hatte dies die Wirtschaftsvereinigung der Grünen, jetzt fusioniert mit dem Grünen Wirtschaftsdialog. Eines der Ergebnisse der vielen Gespräche: Zuwanderung ist ein positiver Faktor. Sie trägt dazu bei, , dass es genug Arbeitskräfte für die Unternehmen und damit Wohlstand für alle gibt. Ebenso ist auch die Erwerbstätigkeit von Frauen wichtig. Diese ist im Osten Deutschlands auch nach der Gründung einer Familie deutlich höher ist als im Westen, was gut ist für das Arbeitskräfteangebot.

„Menschen, die in unserem Land eine neue Heimat suchen, sind eine Bereicherung für den Arbeitsmarkt“, sagte der DHL-Niederlassungsleiter Marcel Bender. „Sie sind wichtig für die Zukunft unseres Landes und das Funktionieren unserer Wirtschaft, auch mit Blick auf den demographischen Wandel. Daher setzen wir uns dafür ein, noch bestehende Hürden für einen schnellen Zugang von Zugewanderten zum deutschen Arbeitsmarkt zu beseitigen.“

Zur Mobilisierung des gesamten Potenzials von Arbeitskräften hat das Unternehmen Programme zur Förderung von Frauen in Führungspositionen und Mentoring. Und das mit Erfolg.

„Entweder die Menschen kommen her, oder die Unternehmen gehen weg“

„Arbeitskräfte sind ein entscheidender Standortfaktor,“ sagte der Bundestagsabgeordnete für Brandenburg und Parlamentarische Staatssekretär aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner. „Wir werden den Wohlstand dieses Landes nicht halten können, ohne zugewanderte Fachkräfte. Entweder die Menschen kommen zu den Unternehmen oder die Unternehmen gehen zu den Menschen. Das würde bedeuten: sie gehen raus aus Brandenburg, raus aus Deutschland – das wollen wir nicht. Als Bundesregierung haben wir endlich die Weichen gestellt und erleichtern Zuwanderung von Fachkräften. Wer dagegen hetzt, gefährdet unseren Wohlstand.“

Aus dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg war Staatsekretärin Antje Töpfer dabei, auch sie von Bündnis 90/Die Grünen. „Um unbezahlte Aufgaben in Kinderbetreuung, Altenpflege, Haushalt zu erledigen, reduzieren Frauen in höherem Umfang als Männer ihre Wochenarbeitszeit“, erklärte Töpfer. „30 Prozent der Männer arbeiten weniger als 40 Stunden pro Woche, aber knapp 60 Prozent der Frauen. Dies führt zu geringeren Einkommen und zu geringeren Altersbezügen. Die ökonomische Eigenständigkeit von Frauen wird damit eingeschränkt.” Zugleich wird damit weniger der dringend benötigten Arbeitskraft angeboten. “Das zeigt: In Sachen Gleichstellung gibt es noch sehr viel zu tun.“

Runder Tisch regionale Wirtschaft – von Lidl bis Rolls Royce

„Wir alle können nur gewinnen, wenn die Arbeitswelt flexibler und offener wird mit einem klaren Fokus auf Chancengleichheit und persönliche Weiterentwicklung, ohne Einschränkung durch Geschlecht, Alter, Herkunft“, sagte Hansjörg Votteler, Unternehmer und Leiter des Kompetenzclusters Arbeitsmarkt in der Wirtschaftsvereinigung der Grünen, die kürzlich mit dem Grünen Wirtschaftsdialog fusioniert ist. „Allzu starre Regeln etwa bei den Arbeitszeiten, auch wenn sie gut gemeint sind und es sie schon ewig gibt, passen nicht mehr in eine von der Knappheit von Arbeitskräften geprägte Zeit. Sinnvoller sind zum Beispiel Arbeitszeitkonten und smarte betriebliche Regelungen.“