[Berlin, 26. Juli 2023] Zu den aktuellen Debatten zu Maßnahmen für eine wettbewerbsfähige Energieversorgung der Industrie in Deutschland hat sich der Grüne Wirtschaftsdialog (GWD) in mehreren Dialogforen mit der energieintensiven Industrie ausgetauscht. Die aus der gemeinsamen Arbeit abgeleiteten Handlungsempfehlungen können Sie nun im GWD-Standpunkt: „Zukunftsfähige Energieversorgung des Industriestandortes Deutschland“ nachlesen.
Zentrale Punkte sind:
- Umsetzung eines zeitlich befristeten Brückenstrompreises
- Keine Abschaffung des Spitzenausgleichs bei Strom- und Energiesteuern
- Zukunftsfähige Anpassung des CO2-Preise
Der Vorsitzende des GWD, Dr. Thomas Gambke, erläutert die Hintergründe:
„Die zu erwartende Entwicklung der Energiepreise in den unterschiedlichen globalen Regionen wird eine ähnlich fundamentale Veränderung von Wertschöpfungsketten nach sich ziehen wie die hohen Unterschiede in den Lohnkosten vor rund 50 Jahren. Auf lange Sicht wird es kaum zu vermeiden sein, dass sich auch die Wertschöpfungsketten von energieintensiven Prozessen an primären Energiekosten orientieren werden. Die Problematik ergibt sich daraus, dass die Verfügbarkeit und die Kosten von erneuerbaren Energien bzw. daraus hergestellte flüssige und gasförmige Energieträger heute kaum seriös bestimmbar sind. Gleichzeitig können wichtige Marktregularien wie der CO2 Preis zumindest mittelfristig – also innert der nächsten rund 25 Jahre – nicht global ohne deutliche Wettbewerbsungleichheiten umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang ist es zwingend notwendig, für eine Übergangszeit einen berechenbaren Rahmen für die Verfügbarkeit von Energie in Menge und Preis zu haben, um Investitionssicherheit für die nachhaltige Transformation der deutschen Industrie zu schaffen.“