Anlässlich der aktuellen Debatten zu Maßnahmen für eine wettbewerbsfähige Energieversorgung der Industrie in Deutschland lud der GWD Mitgliedsunternehmen aus der energieintensiven Industrie zum Ad-hoc Forum. Die aus der gemeinsamen Arbeit abgeleiteten Handlungsempfehlungen sind im GWD-Standpunkt: „Zukunftsfähige Energieversorgung des Industriestandortes Deutschland“ zusammengefasst.
Zentrale Punkte sind:
- Umsetzung eines zeitlich befristeten Brückenstrompreises
- Keine Abschaffung des Spitzenausgleichs bei Strom- und Energiesteuern
- Zukunftsfähige Anpassung des CO2-Preise
Der Vorsitzende des GWD, Dr. Thomas Gambke, erläutert die Hintergründe:
„Die zu erwartende Entwicklung der Energiepreise in den unterschiedlichen globalen Regionen wird eine ähnlich fundamentale Veränderung von Wertschöpfungsketten nach sich ziehen wie die hohen Unterschiede in den Lohnkosten vor rund 50 Jahren. Auf lange Sicht wird es kaum zu vermeiden sein, dass sich auch die Wertschöpfungsketten von energieintensiven Prozessen an primären Energiekosten orientieren werden. Die Problematik ergibt sich daraus, dass die Verfügbarkeit und die Kosten von erneuerbaren Energien bzw. daraus hergestellte flüssige und gasförmige Energieträger heute kaum seriös bestimmbar sind. Gleichzeitig können wichtige Marktregularien wie der CO2 Preis zumindest mittelfristig – also innert der nächsten rund 25 Jahre – nicht global ohne deutliche Wettbewerbsungleichheiten umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang ist es zwingend notwendig, für eine Übergangszeit einen berechenbaren Rahmen für die Verfügbarkeit von Energie in Menge und Preis zu haben, um Investitionssicherheit für die nachhaltige Transformation der deutschen Industrie zu schaffen.“
Mirco Wolf Wiegert, geschäftsführender Gesellschafter der fritz-kulturgüter GmbH, liefert ein anschauliches Beispiel:
„Wir bieten unsere Produkte fast ausschließlich in Glas-Mehrwegverpackungen an. Die aktuellen Glaspreise haben sich für uns verdreifacht. Ein Import von Glasverpackungen aus Übersee wird aufgrund von Frachtkosten und des hohen CO2 Ausstoßes nicht funktionierten. Wenn wir in Mitteleuropa keine Glasverpackungen mehr beziehen können, bedeutet dies das Ende des Glasmehrweges und der Übergang zum 100% Einwegverpackungen.“
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