Die Veranstaltung des Fachforums Landwirtschaft und Ernährung: “Digitalisierung in der Landwirtschaft” fand im Rahmen der Sommertour der Niedersächsischen Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Miriam Staudte, statt. 

Passend zum Thema „Digitalisierung der Landwirtschaft“, waren die Teilnehmenden des Fachforums zu Gast bei Seedhouse Accelerator in Osnabrück. Eine spannende Veranstaltung, bei der sich zunächst sechs Start-ups vorstellen und Fragen beantworten konnten.Im Anschluss morderierte Thomas Gambke eine einstündige Podiumsdiskussion mit Staudte, Sina M. Beckmann, Sprecherin für Innovationen und Startups der Grünen im Niedersächsischen Landtag, Charlotte Rothert, Landessprecherin für den Startup-Verband, und Dr. Henning Müller, Vorsitzender des Agrotech Valley Forum e. V. 

In der Diskussion wurden drei entscheidende Barrieren der Implementierung digitaler Tools aufgezeigt, dessen Überwindung für viele engagierte Landwirt:innen herausfordernd ist: 1. Die Aufbereitung, Nutzung und der Austausch von Daten gestalten sich oft schwierig, nicht zuletzt aufgrund bürokratischer Hürden. 2. Die Infrastruktur im ländlichen Raum ist häufig nicht ausreichend ausgebaut, um eine angemessene Internetverbindung zu gewährleisten. 3. Ein wichtiger Aspekt ist die Aus- und Weiterbildung der Landwirt:innen. Die Lehrpläne sind teils veraltet und bereiten die jungen Landwirt:innen unzureichend auf die Digitalisierung vor. 

Viele der einzelnen Punkte finden sich auch im GWD-Scoping-Paper „Transformation der Lebensmittelwertschöpfungskette“; hier ging es zusätzlich um die praktischen (und oft frustrierenden) Fragen der Umsetzung bzw. eben Nichtumsetzung- dieses hat GWD-Vorsitzender Roland Schüren bei der Veranstaltung an die Ministerin übergeben.

Miriam Staudte fasste die Herausforderung der Digitalisierung in der Landwirtschaft wie folgt zusammen:

„Die Digitalisierung und die Nutzung künstlicher Intelligenz bieten für die Landwirtschaft in Niedersachsen große Chancen aber auch Risiken. Diese Techniken müssen stets Mittel zum Zweck sein. Ihre Anwendung muss auf die Lösung wichtiger Herausforderungen, wie einen verringerten Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln einzahlen und sie dürfen nicht zu Abhängigkeiten der Landwirtinnen und Landwirte von einzelnen Herstellern dieser Technologien führen. Genormte Schnittstellen müssen daher einen Hersteller-übergreifenden Datenaustausch ermöglichen. Dies gilt auch für staatliche Agrarförder- und Meldeprogramme, die z. B. kompatibel zu betrieblichen Ackerschlagkarteien sein müssen. Darüber hinaus spielt Datensicherheit auch in der Landwirtschaft eine große Rolle. Landwirte haben einen Anspruch darauf, dass die auf ihren Feldern und in ihren Ställen erhobenen Daten sicher sind und nicht zu ihren Lasten weiterverwendet werden.“  

Auch das anschließende Get-Together mit den vielen Anwesenden Agrarunternehmern, Unternehmensvertretern und Start-up-Gründern mit der Politik und dem GWD war vom Austausch und Netzwerkgedanken durchdrungen.