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Fachforum Innovation und Gute Gesundheit
+ Mitglied im Profil: Brainlab + Interview Stefan Vilsmeier + Gastbeitrag: Familienunternehmen in den Blick nehmen
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
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Transformation ist dringend und unerlässlich für robustes und nachhaltiges Wachstum. Als Muster kann hier die Automobilbranche dienen. Die Ergebnisse des gestrigen Automobilgipfels gehen in die richtige Richtung. Wir werden uns mit dem Impact des Gipfels noch in dieser Woche im Dialog zwischen Wirtschaft und grüner Politik auseinandersetzen. Nach unseren bisherigen Gesprächen mit den Unternehmen wichtig: Die Regionen werden adressiert – dort wird die Transformation umgesetzt und spürbar. Dort sind auch die zahlreichen KMU der Wertschöpfungskette zu erreichen. Und dort muss Sorge getragen werden, dass die „Transformations-Milliarden“ ankommen. Daher ist die Optimierung der Fördermittelvergabe und ihre Beschleunigung überfällig. Der verabredete begleitende Expertenausschuss kann diesem Anliegen nur dienlich sein.
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Quelle:
Corona-Krise gemeinsam bewältigen, Resilienz und Wachstum stärken – Kurzfassung
Der Gipfel greift Empfehlungen auf, die im vor wenigen Tagen veröffentlichten diesjährigen Herbstgutachten unter dem Titel „Corona-Krise gemeinsam bewältigen, Resilienz und Wachstum stärken“ von den Wirtschaftsweisen benannt werden. Gut so!
Wir sehen uns hohen Herausforderungen gegenüber: Die Krise bzw. den Aufbau nach Corona gemeinsam europäisch zu bewältigen, die Klimakrise konsequent anzugehen, den tiefgreifenden Wandel in Gesellschaft und Unternehmen mit der Digitalisierung zu gestalten. Dazu gilt es die internationale Zusammenarbeit zu stärken, aber auch, mehr Verantwortung global zu übernehmen.
Ihre
Gabriele C. Klug
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Statt einer Standardlösung für jede Region das jeweilige Optimum
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Fachforum Innovation und Gute Gesundheit führt Konzept der “Regionalisierung” aus
Vor rund einem Jahr hat das Fachforum Innovation und Gute Gesundheit des GWD seine Arbeit aufgenommen. Schwerpunkt des Austauschs zwischen den Akteuren aus Politik und Wirtschaft ist es, eine Vision künftiger Gesundheitswirtschaft zu entwickeln und konkrete Wege dorthin aufzuzeigen. Mit einem Innovations-Szenario hat sich das Fachforum insbesondere auseinandergesetzt:
Das
Autorenpapier "Innovative Gesundheitsregionen"
unter Federführung von Helmut Hildebrandt, der das Szenario “Regionalisierung” im Fachforum verantwortet, hat in “Welt der Krankenversicherung” einen ersten, bereits breit kommentierten Umsetzungsvorschlag unterbreitet. Die Fachforums-Mitglieder konnten das Papier noch vor seiner Veröffentlichung diskutieren. Die entsprechende
Präsentation ist online verfügbar
, ebenso die
Kommentierung durch Jörg Freese, Deutscher Landkreistag
, und den
Vorstandsvorsitzenden der Sana Kliniken, Thomas Lemke
. Das “Regionalisierungs-Szenario” versteht sich als Konkretisierung der “Grünen Grundsatzregionen”, wie sie die
Bundestagsfraktion jetzt in den Bundestag
eingebracht hat.
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"Wir brauchen auf der regionalen Ebene eine unternehmerische Einheit, deren wirtschaftlicher Ertrag an eine verbesserte Gesundheit der Bevölkerung gekoppelt ist und dazu alle aktuellen medizinischen und gesundheitswissenschaftlichen Erkenntnisse nutzt."
Dr. h. c. Helmut Hildebrandt
Vorstandsvorsitzender
OptiMedis AG
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Der Grundgedanke des Konzepts: Jede Region ist anders, statt Top-Down ist das Gesundheitswesen von morgen Bottom-Up zu denken – die richtige Lösung ist immer konkret.
Die Kernaussagen des Papiers, an dem aus unseren Reihen auch Jessica Hanneken mitgewirkt hat:
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Es gibt ein Initiativrecht der jeweiligen Region, die regionale Versorgung aus der Region heraus zu organisieren. Gesundheitsregionen können Landkreise oder auch Zweckgemeinschaften von Landkreisen und Gemeinden sein. Sie werden von Gesundheitskonferenzen beraten.
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Dazu bilden sie Management-Gesellschaften, die Verträge mit den Leistungsanbietern und Kassen schließen.
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Zur Finanzierung dieser, im Papier zusätzlichen, vor allem präventiven Maßnahmen, werden Teile des Gesundheitsfonds regionalisiert und für die Investitionsfinanzierung bereit gestellt. Diese Investitionsleistungen sind innerhalb 12 Jahren zurück zu zahlen.
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Ein bundesweites Ergebnismonitoring stößt einen Wettbewerb der Regionen an.
Ein Argument für Regionalisierung ist übrigens die Fähigkeit zu agilem Management. Nicht ein zentraler Ausschuss entscheidet, wann Innovation das Gesundheitssystem besser macht.
"Die Macht denen, die Gesundheit machen"
, hat Nikolaus Huss seinen Beitrag in der aktuellen e-health-com betitelt – ein Gedanke, dem das Fachforum auch in seiner weiteren Arbeit folgen wird.
Weiterer Schwerpunkt der aktuellen Diskussion im Fachforum ist ein "Digitalisierungs-Szenario":
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"Digitale Disruption prägt die Welt heute. Im Fachforum arbeiten wir daran, dass dadurch entstehende Potential für eine gute Gesundheitsversorgung zu nutzen."
Jessica Hanneken
Vice President Investment und Gesundheitspolitik
BFS health finance GmbH
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Wenn Sie Interesse haben, an diesem Thema mitzuwirken, kontaktieren Sie uns unter
info@g-wd.de
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Mitglied im Profil – Brainlab
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Brainlab digitalisiert die Chirurgie. Den Kern der Produktpalette bildet eine Art Navigationssystem für den menschlichen Körper, das ermöglicht, Hirntumore sicherer zu entfernen, Schrauben in der Wirbelsäule konsistenter zu platzieren, oder beispielsweise Lungentumore präziser und kostengünstiger zu bestrahlen. Dazu wird mit Hilfe künstlicher Intelligenz Kernspin- und Computertomographie lückenlos kartographiert, anatomische Strukturen dreidimensional aufbereitet und über Cloud-Computing einem multidisziplinären Team zur Eingriffsplanung zugänglich gemacht. Weiter ergänzt um Robotik und Augmented Reality, ermöglicht Brainlab komplexe Behandlungen für den individuellen Patienten mit Hilfe dieser digitalen Daten zu optimieren. Die Systeme von Brainlab sind in mehr als 5.500 Krankenhäusern in über 100 Ländern besonders in der Neurochirurgie, der Onkologie, und Orthopädie etabliert. Das vor 30 Jahren in München gegründete Unternehmen erwirtschaftet knapp 300 Millionen Euro Umsatz und beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter in 20 Niederlassungen aus über 60 Nationen.
Unser Standpunkt zu Nachhaltigkeit
Brainlab ist Teil der globalen Gesellschaft und nimmt seine Verantwortung ihr gegenüber ernst. Nachhaltigkeit hat für uns viele Facetten. Wir bekennen uns zu dem Ziel einer ‚Circular Economy‘ und wollen innerhalb unserer Branche Vorreiter sein. So haben wir u.a. die Nutzungszyklen von Soft- und Hardware konsequent voneinander entkoppelt und bieten unsere Software Pakte mittlerweile überwiegend als monatlichen Service an, um eine maximal sinnvolle Nutzungsdauer der jeweiligen Hardware-Komponenten zu ermöglichen. Durch Virtualisierung des Verkaufs- und Trainingsprozesses mit Hilfe digitaler Technologien wie Mixed Reality und andere ‚Immersive Experiences‘ aus dem Bereich professioneller Computerspiele reduzieren wir die Notwendigkeit von Geschäftsreisen und verbessern gleichzeitig den chancengleichen Zugang zu digitaler Gesundheitsversorgung. Diese Technologien setzen wir nicht nur selbst ein, sondern teilen sie auch mit unseren Partnern und Mitbewerbern. Mit diesen digitalen Innovationen leisten wir unseren Beitrag zur besseren Daten-getriebenen Nutzung unserer begrenzten Ressourcen für eine bessere medizinische Versorgung in Deutschland, Europa, und der Welt.
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Das bringt uns zum GWD
Die demographische Entwicklung in Deutschland ist einerseits mit großen Herausforderungen für das Gesundheitswesen verbunden, andererseits bietet der Einsatz digitaler Technologien vielfältige Chancen. Die verantwortungsvolle Nutzung dieser datengetriebenen Technologien in einer selbstbestimmten, gerechten, diskriminierungsfreien und sicheren Art und Weise gilt es im Einklang mit unseren Europäischen Werten zu entwickeln. Diese Gestaltung eines sich transformierenden Gesundheitswesens ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur im Zusammenspiel vieler verschiedener Akteure gelingen kann. Dazu bedarf es der Vernetzung und eines Austausches, an dem wir uns mit unserer langjährigen Expertise auf dem Feld der digitalen Medizin gerne beteiligen wollen. Wir freuen uns deshalb darauf, die Austausch- und Gesprächsformate des GWD nutzen zu können, um im Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft neue Ideen zu entwickeln.
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Interview mit CEO Stefan Vilsmeier zu Digitaler Transformation der Gesundheitsbranche
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"Entscheidend für eine erfolgreiche Digitalisierung des Gesundheitsbereichs ist heute vor allem das Zusammenspiel zwischen Daten, Technologie und Mensch."
Im Interview spricht Stefan Vilsmeier über gegenwärtige und zukünftige technologische Innovationen in der Medizin, über die Rolle von branchenübergreifenden Ansätzen und die Bedeutung von Daten für die Gesundheitsversorgung.
"Ich trete für offene Schnittstellen und breite Partizipation vieler Akteure am Gesundheitsmarkt ein. Im digitalen Bereich heißt das: Offene Schnittstellen, standardisierte Formate, teilweise Open Source, und eine Vernetzung insbesondere von kleineren innovativen Unternehmen."
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Familienunternehmen in den Blick nehmen
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Gastbeitrag von Julian Joswig
Strategieberater und Bundestagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen Rhein-Hunsrück
Der Aspekt der Nachhaltigkeit spielt für Familienunternehmen eine besondere Rolle. Im Hinblick auf die nächste Generation möchte man nicht nur ein gesundes Unternehmen, sondern auch einen ebenso gesunden Planeten übergeben.
Eine
aktuelle Studie des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU)
zeigt, das Unternehmerfamilien Nachhaltigkeit als gesellschaftliche Verpflichtung, aber auch als eine unternehmerische Chance betrachten. Denn laut der Studie sind nachhaltige Familienunternehmen innovativer, haben eine höhere Reputation und sind bei Arbeitnehmer*innen beliebter. Außerdem zeigen nachhaltige Familienunternehmen eine höhere Leistungsfähigkeit und Anpassungsbereitschaft an einen sich stetig verändernden Markt.
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Quelle: WIFU-Studie "Nachhaltigkeit in Familienunternehmen"
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Dies sind relevante Erkenntnisse für unsere Wirtschaft, denn der europäische Mittelstand und insbesondere das Handwerk, die Zulieferindustrie sowie das Gastgewerbe sind stark durch familiäre Strukturen geprägt. Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen dieser Branchen in existenzielle Schwierigkeiten gebracht. Fehlende Umsätze in der Gastronomie, der Kulturbranche, usw. können nicht einfach zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingeholt werden und selbst großzügige Kredite helfen oft nicht weiter, wenn das Geschäftsmodell bis auf weiteres lahmgelegt ist.
In der Tourismusbranche, in welcher auch unser Familienbetrieb angesiedelt ist, sieht die Lage besorgniserregend aus. Laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sehen sich aktuell 71,3 Prozent der gastgewerblichen Unternehmen in ihrer Existenz gefährdet und jedem sechsten Betrieb droht bereits jetzt die Insolvenz. Die hierfür zur Verfügung gestellten Novemberhilfen sind daher dringend notwendig und müssen Unternehmer*innen die Möglichkeit geben, schnell und unbürokratisch Unterstützung zu erhalten. Der Staat muss diejenigen auffangen, denen in einem leeren Wirtschaftsraum die Luft ausgeht. Neben den vielen familiären Betrieben sind hier auch insbesondere Solo-Selbstständige betroffen. Aus diesem Grund sind die geforderten Maßnahmen der Grünen Bundestagsfraktion ausdrücklich zu begrüßen!
Grüne Wirtschaftspolitik heißt für mich, volks- und betriebswirtschaftliche Ziele stets in Einklang mit Umwelt und Gesellschaft zu bringen. Wie am Beispiel der Familienunternehmen beschrieben, sind ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit keine Gegensätze – im Gegenteil. Der Erfolg des Grünen Wirtschaftsdialogs beweist, dass sich immer mehr Unternehmen für grüne Politikkonzepte interessieren und den Austausch suchen. So düster die aktuelle Lage der Corona-Pandemie auch ist, die Perspektive auf eine erfolgreiche sozial-ökologische Transformation und eine innovative Politik lassen mich mit Mut und Hoffnung auf das Wahljahr 2021 blicken.
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GWD-Vorstände Dr. Ophelia Nick und Roland Schüren kandidieren für den Bundestag
Der erste Schritt ist getan: Das Votum ihres Kreises – Mettmann Süd für Schüren, Mettmann Nord für Nick – haben die beiden am 4. November jeweils einstimmig erhalten.
Wir gratulieren und drücken jetzt schon die Daumen für den weiteren Weg!
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20.11. - Fachforum Automobil- und Zulieferindustrie (AZI)
Digitale Konferenz
08.12. - Strategiemeeting Altersvorsorge
Digitale Konferenz
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Schlussredaktion: Anna Cebotareva
Grüner Wirtschaftsdialog e.V.
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Deutschland
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Vorsitzender: Dr. Thomas Gambke
Geschäftsführerin: Gabriele C. Klug
Steuernummer: 17/434/07756
Bankverbindung: GLS Bank Bochum IBAN DE86 43060967 1233304800
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