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Newsletter 06/2021 - 10. Juni
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Liebe Leserin, lieber Leser,
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in Zeiten großer Veränderungen wünschen sich die Menschen Stabilität, halten sich an das Vertraute. Dabei liegt es auf der Hand: Ohne den Einsatz neuer Technologien, ohne Veränderungen von Lebensgewohnheiten werden die aktuellen Herausforderungen – Klima, Migration, Gesundheitswesen, Demographie, Digitalisierung und KI – für uns nicht zu bewältigen sein. Also ist es wichtig, den Menschen Ängste vor Entwicklungen zu nehmen, indem konkret beschrieben wird, auf welche Veränderungen sie sich einstellen können. Aber genauso sollten wir die Chancen und Vorteile aufzeigen, die mit diesen Veränderungen verbunden sind. Beispiel Mobilität: Es ist politisch verantwortungslos, mit den Ängsten der Menschen zu spielen, anstatt die Optionen darzustellen, die individuelle Mobilität ökologischer, ökonomischer, aber auch komfortabler zu machen. Damit wird der Einsatz neuer Technologien verlangsamt oder gar ausgebremst und nimmt den heimischen Unternehmen die Chance, im eigenen Land moderne Technologien zu entwickeln und einzusetzen. Mit dem Ergebnis, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb verlieren wird. Damit würden sich Wohlstand und Lebensqualität relativ zu anderen Ländern negativ entwickeln. Im Dialog mit der Wirtschaft müssen und werden wir Antworten auf die komplexen Fragestellungen erarbeiten um damit Vertrauen für Veränderungen zu erreichen. Und natürlich werden wir die sozialen Implikationen von Veränderungen berücksichtigen. Die Komplexität der Aufgabenstellung mit tiefgreifenden technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen führt eben nicht zu einfachen Antworten und Lösungen. Diese wollen und werden wir im Grünen Wirtschaftsdialog erarbeiten und damit einen Beitrag leisten, Stabilität zu erzeugen. Stabilität durch Veränderung: eine wirkliche Herausforderung.
Ihr Thomas Gambke
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Fachforum Sustainable Finance - Der Impact des „grünen“ Investment-Booms - Wie schaffen wir datenbasierte Transparenz?
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Am 10. Mai fand unter der Leitung von Gabriele C. Klug und Bernd Geilen die dritte Vertiefungsveranstaltung des Fachforums Sustainable Finance mit dem Titel „Der Impact des „grünen“ Investment-Booms - Wie schaffen wir datenbasierte Transparenz?“ statt. Die Finanzindustrie ist ein entscheidender Hebel für die Transformation hin zu einer klimaneutralen Ökonomie. Auf dem Weg zu einem 1,5°C-Pfad spielen einheitliche Szenarioanalysen, verbindliche Standards und Screening-Methoden und einfache sowie durchschaubare Finanzprodukte eine entscheidende Rolle. Szenarioanalysen erlauben es Unsicherheiten zu modellieren, indem sie Prognosen, abhängig von der Entwicklung verschiedener Parameter darstellen.
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"Staaten, Gesellschaften und Unternehmen auf der ganzen Welt sind gezwungen umzudenken. Die Verantwortung klimaschädliche Emissionen zu reduzieren liegt bei keiner Gruppe allein. Die aktuelle Debatte zu nachhaltigem Wirtschaften und Investieren ist stark auf Unternehmen in der Finanzwirtschaft fokussiert und wir nehmen diese wichtige Verantwortung gerne an. Trotzdem müssen Staaten die Führungsrolle bei der Bewältigung dieser Krise übernehmen: Standards setzen und die richtigen Anreize schaffen. Wir haben jetzt die Chance, den Grundstein für einen gerechten klimabedingten Wandel zu legen. Damit die Gesellschaft die Brücke zu einer nachhaltigeren Zukunft schlagen kann, brauchen wir erhebliche Investitionen und Innovationen, um neue Technologien voranzutreiben. Wir brauchen Kapital, um diese Technologien und Unternehmen zu skalieren und so die Preise für diese Innovationen zu senken. Nachhaltiges Investieren und die weltweiten Bestrebungen für ein Netto-Null-Emissionsziels werden in den nächsten Jahrzehnten die Wirtschaft fundamental verändern. BlackRock hat sich verpflichtet seinen Teil beizutragen dieses Kapital verfügbar zu machen und Investoren und Innovatoren zusammen zu bringen, um die notwendige Energie- und Technologiewende auf den Weg zu bringen." Dirk Schmitz Country Head BlackRock Deutschland, Österreich und Osteuropa
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Daten sind entscheidend um den Effekt von nachhaltigem Investieren tatsächlich messbar zu machen und gleichzeitig auch Risiken offenzulegen, die der Klimawandel auf die Wirtschaft hat. Sie erlauben es Risiken zu modellieren und so entscheidende Informationen über Unternehmen und Markttrends zu erhalten. Damit ein nachhaltiger Wandel in der Finanzindustrie gelingt, müssen Umweltprobleme offen gelegt werden. Das World Economic Forum titelte 2020 „Sustainable finance starts with data“, denn derzeit besteht das größte Problem bei der Bewertung von Umweltrisiken, die für Investitionsentscheidungen wichtig ist, darin, dass viele Unternehmen keine extra-finanzielle Berichterstattung vornehmen.
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"Die DKB finanziert in erster Linie Branchen, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und im Einklang mit dem globalen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals – SDGs) stehen. Um zu wissen, wo wir als Bank stehen, haben wir unser gesamtes Kreditbuch durch das „SDG-Röntgengerät“ geschoben. Dieses SDG-Mapping ergab eine absolute Summe von über 54 Mrd. Euro an nachhaltigen Krediten, was knapp 78 Prozent unseres Portfolios ausmacht – und im Bankenvergleich ein sehr hoher Wert ist. Sie ist die Grundlage unserer Nachhaltigkeitskommunikation (#geldverbesserer) und Ausgangspunkt, um noch nachhaltiger zu werden. So soll beispielsweise die Summe nachhaltiger Kredite auf 80 Mrd. anwachsen. Kredite sind unser Hebel für die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft."
Andreas Gruber Leiter Public Affairs & Nachhaltigkeit Deutsche Kreditbank AG
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"Mit der Komfort-Anlage bietet die ING Deutschland seit kurzem eine digitale Anlageberatung, die unseren Sparkundinnen und -kunden dabei hilft, den ersten Schritt beim Investieren zu machen. Die Komfort-Anlage empfiehlt ausschließlich nachhaltige ING World Funds: Investmentfonds, die in nachhaltige ETFs und Indexfonds investieren. Die digitale Beratung ist vor allem für Frauen spannend, denn wir haben gesehen, dass Frauen im Vergleich zu Männern doppelt so häufig nur auf kaum verzinstes Spargeld setzen. Und wenn sie investieren, ist ihnen das Thema Nachhaltigkeit wichtiger."
Ilse Munnikhof Head of Investment Advice ING Deutschland
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Der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock ist den vergangenen Jahren wiederholt mit ambitionierten Plänen und Vorgaben zur Klimaneutralität aufgefallen, in seinem jährlichen Brief wiederholte CEO Larry Fink, dass es unabdingbar sei, langfristig klimaneutral zu wirtschaften und zu investieren. Die konkrete Umsetzung, auch mit Hilfe von Aladdin Climate, wurden von Dirk Schmitz (Country Head BlackRock Deutschland, Österreich und Osteuropa) während unserer Veranstaltung vorgestellt.
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"Jede Woche kommen 1.000 neue Kunden zur GLS Bank, denen es wichtig ist, dass ihr Geld unter sozialen und ökologischen Kriterien transparent verwendet wird. Das Geschäftsvolumen von über zehn Milliarden Euro wird unter strengen Nachhaltigkeitskriterien, die von einem Anlageausschuss überwacht werden, in Kredite und Fonds angelegt. Die Wirkung unserer Kreditvergabe messen wir durch spezifische Indikatoren. Außerdem haben wir gemeinsam mit right. based on science und dem Wuppertal Institut eine Methode entwickelt, um den CO2-Fußabdruck unserer Anlagen und Finanzierungen zu berechnen. Laut dieser X-Grad-Kompatibilität sind unser Klimafonds und Kreditportfolio im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Auch für die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken und die Begleitung unserer Kund*innen in der Transformation entwickeln wir innovative und ganzheitlich nachhaltige Ansätze." Thomas Jorberg Vorstandssprecher GLS Gemeinschaftsbank eG
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Wir bedanken uns bei dem spannenden Podium von der GLS Bank über DKB, ING bis zu BlackRock, das darüber diskutierte, welche Rolle die Finanzindustrie einnehmen kann, welche Regulierung es braucht und wie datenbasierte Transparenz den Weg hin zu einer klimaneutralen Realwirtschaft unterstützen kann.
Wenn Sie Interesse daran haben, im Fachforum "Sustainable Finance" mitzuwirken oder weitere Fragen oder Anregungen haben, kontaktieren Sie uns unter info@g-wd.de.
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"Nur durch Transparenz und effiziente politische Rahmensetzung können wir die sozial-ökologische Transformation schaffen. Mit Blick auf die Sustainable Finance Strategie der Bundesregierung müssen wir ernüchtert feststellen, dass diese zwei Grundlagen fehlen. Im Gegenteil - Ziele und Zeitschiene bleiben vage, inhaltlich fehlen Impulse für die Transformation und bleiben an vielen Stellen hinter Initiativen des Marktes zurück. Besonders im Bereich der Berichterstattung braucht es eine Kehrtwende in der Strategie: Finanzielle Kennzahlen sollten gemeinsam und integriert mit Nachhaltigkeitsrisiken berichtet werden, vorausschauend, und im Sinne der doppelten Wesentlichkeit."
Kristina Jeromin Geschäftsführerin Green and Sustainable Finance Cluster Germany e.V. Bundestagskandidatin Bündnis 90 / Die Grünen
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"Aufbruch in ein neues Industriezeitalter" - von Anton Hofreiter und Michael Vassiliades
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Sechs Thesen zur industriellen Transformation
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Unter dem Titel „Aufbruch in ein neues Industriezeitalter“ haben der Vorsitzende der IG BCE, Michael Vassiliadis, und der Vorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, ein Papier mit sechs Thesen zur Transformation der Industrie in Deutschland veröffentlicht. Was ist bei der Verwirklichung der Pariser Klimaziele in Hinblick auf die Folgen für Unternehmen und Arbeitnehmerschaft zu bedenken? Welche Gefahren, wie z.B. das Wegbrechen von Arbeitsplätzen, gilt es zu vermeiden und – vor allem – wie nutzt man die Chancen und Potentiale, welche in der Transformation hin zu einer CO2-freien Industriegesellschaft liegen? Deutlich wird an diesen Thesen auch, wie ökologischer und wirtschaftlicher Fortschritt mit den Interessen der Beschäftigten und der Zukunft der Arbeit zusammen gedacht werden können und müssen. Der besondere Fokus dieses Papiers bietet dadurch eine weitere wichtige Perspektive mit konkreten politischen Handlungsempfehlungen zur bereits begonnenen Transformation.
Zum Thesenpapier hier klicken
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Mitglied im Profil – PepsiCo
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PepsiCo Produkte werden von Verbrauchern pro Tag mehr als eine Milliarde Mal in über 200 Ländern und Regionen auf der ganzen Welt konsumiert. Mit seinem umfangreichen Angebot an Nahrungsmitteln und Getränken, zu dem unter anderem die Marken Frito-Lay, Gatorade, Pepsi-Cola, Quaker, Tropicana und SodaStream gehören, erzielte PepsiCo 2020 einen Nettoumsatz von mehr als 70 Milliarden US-Dollar. Das Produktportfolio von PepsiCo umfasst eine Vielzahl an genussvollen Lebensmitteln und Getränken, darunter 23 Marken, die jährlich jeweils mehr als 1 Milliarde US-Dollar Umsatz generieren.PepsiCo wird von der Vision geleitet, der globale Marktführer für Convenient Foods and Beverages zu sein – durch „Winning with Purpose“. „Winning with Purpose“ steht für unser Ziel, langfristig im Markt zu gewinnen und Nachhaltigkeit in alle Bereiche unseres Geschäfts zu integrieren.
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Unser Standpunkt zu Nachhaltigkeit Bei PepsiCo ist Nachhaltigkeit einer unserer drei strategischen Pfeiler und damit fest in unserer Unternehmensstrategie verankert. Als zweitgrößter Nahrungsmittelkonzern der Welt sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und glauben, dass es Möglichkeiten gibt, die Art und Weise zu verändern, wie die Welt Lebensmittel und Getränke produziert, verteilt, konsumiert und entsorgt. Gemeinsam gehen wir diese Herausforderungen an.Wir wollen mit unserer Größe, unserer Reichweite und unserem Fachwissen dazu beitragen, ein nachhaltigeres Nahrungsmittelsystem aufzubauen. Eines, das die menschlichen Bedürfnisse nach Ernährung und Genuss deckt und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung weiter vorantreiben kann, ohne die natürlichen Grenzen des Planeten zu überschreiten. Dieses Ziel zu verfolgen, ist nicht nur essentiell für unsere Gesellschaft und unserer Planeten, sondern auch für unser Unternehmen. Die wirksame Bewältigung von Nachhaltigkeitsrisiken innerhalb unserer Wertschöpfungskette und im gesamten Nahrungsmittelsystem kann neue Möglichkeiten für Wettbewerbsvorteile und zukünftiges Marktwachstum schaffen und gleichzeitig die Gemeinden unterstützen, in denen wir tätig sind.
Das bringt uns zum GWD Als zweitgrößter Nahrungsmittelkonzern der Welt liegt uns das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen und wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber dem Planeten und den Gemeinschaften, in denen wir tätig sind bewusst. Schon jetzt müssen wir die Weichen für eine nachhaltigere Zukunft stellen. Als Mitglied im Grünen Wirtschaftsdialog, wollen wir genau dies tun, uns aktiv für Innovationen für eine nachhaltigere Welt engagieren und den Austausch zwischen Politik und Wirtschaft mitgestalten, um gemeinsam noch mehr bewegen zu können.
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"Als zweitgrößter Lebensmittelkonzern der Welt sind wir uns unserer Verantwortung bewusst. Bei PepsiCo nimmt das Thema Nachhaltigkeit deswegen einen integralen Bestandteil unserer Unternehmensstrategie ein. Mit unserer Größe, unserem Fachwissen und unserer Reichweite wollen wir dazu beitragen, ein nachhaltigeres Nahrungsmittelsystem zu schaffen und engagieren uns dabei aktiv in den Bereichen Landwirtschaft, Klima, Verpackungen, Reformulierung unserer Produkte und Menschen."
Kai Klicker-Brunner Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Politik und Kommunikation PepsiCo Deutschland GmbH
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Für Kurzentschlossene:
Feier und Rückblick auf 40 Jahre Grüne Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus
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16.06. - Fachforum Sustainable Finance: Impulse für einen nachhaltigen Mittelstand Mit u.a. Michael Bloss, MdEP, Konrad Fröhlich, Annette Hering, Dr. Janine von Wolfersdorff und Yvonne Zwick Digitale Konferenz 17.-18.06.: - Digitale Bayerische Nachhaltigkeitskonferenz - Weitere Informationen und Anmeldung
22.06. - Gestaltung des Pharma- und Biotechnologiestandortes Deutschland in Europa Keynote: Prof. Dr. Hagen Pfundner (Roche Pharma AG), Vorstandsmitglied des BDI und Vorsitzender des BDI-Ausschusses für industrielle Gesundheitswirtschaft
24.06. - „Zwischen Nischen, Plattformen und Suchmaschinen“ - Wie finanziert sich guter Journalismus?
30.6. - Regionaltreffen des GWD in NRW 05.07. - Unternehmensdialog der Thüringer Grünen mit dem GWD anlässlich des „EarthDay“ Mit Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, und Katrin Göring-Eckardt, MdB, Grüne Fraktionsvorsitzende im Bundestag und weiteren Gästen. Digitale Konferenz (Einladung folgt)
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Im Dialog bleiben
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V.i.S.d.P.: Dr. Thomas Gambke, Gabriele C. Klug Redaktion: Anna Cebotareva, Hagen Pietzcker
Herausgeber: Grüner Wirtschaftsdialog e.V. Dorotheenstr. 3 10117 Berlin +493028683434 info@g-wd.de www.gruener-wirtschaftsdialog.de
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