Newsletter 4/2022 - 11. Juli
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+ GTTT Neuorientierung in der Außenwirtschaft + Updates aus den Fachforen + Mitglied im Profil: Landwärme + Exkurs: Grüner Wasserstoff +
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Liebe Leserin, lieber Leser,
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Letzte Woche wurde der Haushalt 2023 vom Kabinett beschlossen, und auch wenn er in der parlamentarischen Verhandlung sicher noch geändert wird, so ist der folgende Satz in der Berichterstattung Anlass zu großer Besorgnis: „Auffällig ist, was der Etat in Sachen Digitales nicht enthält, nämlich das vereinbarte Digitalbudget. Dies soll für ‘Großvorhaben’ und ‘Leuchtturmprojekte’ verwendet werden, die in der Digitalstrategie vereinbart werden. Da sich diese derzeit noch in der Abstimmung zwischen den Ministerien befindet, fehlen im Haushalt 2022 konkrete Mittel.“ Damit ist der neben den notwendigen Maßnahmen im Bereich Sicherheit und Verteidigung wichtigste Etatposten weder in der Höhe noch – und das ist das eigentliche Drama – in der Ressortabstimmung finalisiert.
Wir erfahren in vielen Politikfeldern, dass die schleppende Ressortabstimmung zur Blockade dringendster Änderungen führt. Ganz besonders bei der digitalen Gesundheitswirtschaft wäre es so wichtig, die Ressorts zur Zusammenarbeit und vor allem zu Ergebnissen zu zwingen – ja, zu zwingen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat das auf Landesebene erfolgreich mit dem Gesundheitsforum Baden-Württemberg umgesetzt, und es wäre dringend erforderlich, nach diesem Vorbild auch auf Bundesebene vorzugehen. Leider ist die Hoffnung sehr gering, dass es gelingt, den an dieser Stelle eher strukturkonservativ wirkenden Bundeskanzler zu einem ähnlichen Vorgehen zu bringen. In jedem Fall braucht Deutschland dringend eine kritische Bewertung und Revision unserer Governancestrukturen zur Überwindung von Ressortegoismen und gleichermaßen für die Auflösung der Blockaden in der notwendigen Bund-Länder-Abstimmung. Die Situation wurde im Fachforum Digitale Gesundheitswirtschaft sehr transparent im Juni geschildert und auch die kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen diskutiert – einen Bericht darüber, wie auch zu vielen anderen unserer aktuellen Themen, finden Sie wie immer in diesem Newsletter.
Ihr Thomas Gambke
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GreenTeaTimeTalk - Neuorientierung in der Außenwirtschaft
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Nach über zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnten wir am 4. Juli endlich das Veranstaltungsformat GreenTeaTimeTalk wieder aufnehmen. Zum Thema “Ein Handels- und Finanzsystem jenseits der WTO? Zur Neuorientierung in der Außenwirtschaft” diskutierten auf dem Podium und mit dem Publikum unsere Gäste Dr. Stormy-Annika Mildner, Jörg Asmussen und Reinhard Bütikofer MdEP. Moderiert wurde die Veranstaltung von Journalistin und Autorin Margaret Heckel. Mehr zu der Veranstaltung
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Digitale Gesundheitswirtschaft
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Die Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft schreitet nur langsam voran, während die Unzufriedenheit seitens Pflegepersonal, Gesundheits-Start-ups und etablierten Pharmaunternehmen zügig wächst - sei es die elektronische Patient:innenakte oder der Einsatz künstlicher Intelligenz zur Stellung von Diagnosen. Im Fachforum Gesundheitswirtschaft am 17. Juni kamen daher Kordula Schulz-Asche MdB, pflegepolitische Sprecherin der Grünen im Deutschen Bundestag, und Vertreter:innen aus der Branche zusammen, um zukunftsweisende Strategien auszuloten. Im Fokus stand die besonders unzureichend standardisierte Datenschutzlage in den einzelnen Ländern. Wie diese und weitere Herausforderungen angegangen werden können, lesen Sie hier.
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Am 22. Juni fand die zweite Sitzung des Roundtable Kreislauf- und Bauwirtschaft in Wuppertal statt. Fokus der Diskussion war dieses Mal „Verlängerung der Lebensdauer und nachhaltige Anpassung des Gebäudebestands durch Sanierungsmaßnahmen”. Von politischer Seite war Andrea Lindlohr MdL, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, an der Diskussion beteiligt. Lesen Sie hier mehr über innovative Verfahrenstechniken und Strategien der Bauwirtschaft.
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Das Thema Lieferketten und Nahrungsmittelsicherheit hat aufgrund des aktuellen Weltgeschehens an akuter Bedeutung für den Standort Deutschland gewonnen. In unserem Fachforum zur Ernährungswirtschaft wurden daher drängende Fragen zu regionalen Wertschöpfungsketten, ökologisch-fairen Lebensmitteln und Rahmenbedingungen für das produzierende Gewerbe vertiefend diskutiert. Mit Dr. Ophelia Nick MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, und Prof. Dr. Achim Spiller, Professor für Agrarökonomie an der Georg-August-Universität Göttingen, konnten wir für diese Auftaktveranstaltung zum Lebensmittelsektor außerordentliche Fachexpertise gewinnen. Lesen Sie hier mehr zur Veranstaltung
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Ad-hoc Forum Energiepolitik
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Die deutsche Energiewirtschaft und die energieintensiven Produktionsbetriebe stehen aktuell vor immensen Herausforderungen. Es gilt, Engpasssituationen entgegenzuwirken und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Gleichzeitig drängen die Pariser Klimaziele zur Transformation der Branche, welche einer klugen Umsetzung mithilfe klarer Rahmenbedingungen bedarf. Das digitale Ad-hoc-Forum Energiepolitik am 15. Juni markierte den Auftakt für einen fachlichen und offenen Austausch, um die aktuellen energiewirtschaftlichen Handlungsfelder zu identifizieren sowie Ideen für anschließende Fachforen vorzustellen. Impulse für die Diskussion setzte Dr. Erika Bellmann, Leiterin des Deutschlandprogramms bei Bellona, zum Thema CCS/CCU und Stefan Wenzel MdB zu LNG-Terminals. Lesen Sie hier mehr
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Grüner Wasserstoff im internationalen Fokus
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Grüner Wasserstoff als emissionsfreie Alternative ist derzeit prominentes Thema in vielen Diskussionen zur Energiewende - und zwar rund um den Globus. Was Australien, China und weitere Länder planen, können Sie unter folgendem Link nachlesen:
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Mitglied im Profil - Landwärme
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Landwärme ist ein Handelsunternehmen für erneuerbare Energien und einer der führenden Händler für das grüne Gas Biomethan in Deutschland und Europa. Wir sind ein unabhängiges und inhabergeführtes Unternehmen und gestalten seit unserer Gründung 2007 als Pionier die Biomethanbranche aktiv mit. Inzwischen setzen wir uns mit über 70 Mitarbeitenden täglich mit Leidenschaft für die Energiewende ein. Wir beliefern Energieversorgungsunternehmen und Stadtwerke mit Biomethan für den Strom-, Wärme- und Verkehrssektor. So heizt es als Ökogas das Wohnzimmer, beleuchtet als Ökostrom die Glühbirne oder treibt als Kraftstoff das CNG-Auto an. Zudem beraten wir unsere Kundschaft entlang der Wertschöpfungskette: zu Biomethanerzeugung, -transport, Vergütungsansprüchen oder Treibhausgasminderungsquoten.
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Zoltan Elek, Gründer und Geschäftsführer von Landwärme
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"Energiewende braucht Vielfalt und geballte Anstrengung. Wir müssen uns daher breit aufstellen und technologie- und herkunftsneutral alle erneuerbaren Energieträger fördern. Am schnellsten und kosteneffizientesten gelingt die Energiewende, wenn wir auf einen Dreiklang aus erneuerbarem Strom, erneuerbarem Wasserstoff und erneuerbarem Methan setzen. Denn in diesem Dreiklang ergänzen sich die Stärken der Energieträger: Wir können mit Biomethan schon heute dort liefern, wo Wasserstoff noch nicht vorhanden und zu teuer ist und wo die Elektrifizierung an ihre Grenzen stößt. Dazu muss das Thema Biomethan neben Strom und Wasserstoff politisch stets mitgedacht werden – mit dem richtigen Rahmen können wir unser Potenzial voll entfalten und gemeinsam dem Klimawandel den Kampf ansagen."
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Franziska Brantner zu Laufzeitverlängerungen für Kernkraftwerke
Mit der EU-Entscheidung zur Taxonomie hat die Debatte um Atomkraft als pragmatische Übergangslösung in der Energiewende mal wieder an Aktualität gewonnen. Frankreich wird in diesem Zusammenhang oft als positives Beispiel genannt. In einem kurzen Video erklärt Dr. Franziska Brantner, MdB und Parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, warum die Argumente fehlerhaft sind.
Hier gehts zum Video
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V.i.S.d.P.: Dr. Thomas Gambke, Gabriele C. Klug Redaktion: Anna Cebotareva, Hagen Pietzcker
Herausgeber: Grüner Wirtschaftsdialog e.V. Dorotheenstr. 3 10117 Berlin +493028683434 info@g-wd.de www.gruener-wirtschaftsdialog.de
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