+ Grüne und Wirtschaft: Transformation gestalten + Wirtschaftskongress +
Auftakt Green Tea Time Talks + Quoten + „Seed & Greet“ +
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Editorial - Grüne und Wirtschaft: Transformation gestalten
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
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mmer wieder wird gefragt: Grüne und Wirtschaft: geht das zusammen? Sehr deutlich wurde der – nur scheinbare – Konflikt im Gespräch von Annalena Baerbock mit Josef („Joe“) Kaeser, CEO von Siemens auf dem Wirtschaftskongress der Grünen am letzten Freitag in Berlin. Herr Kaeser betonte wiederholt, es müsse heißen „ökologisch-soziale Marktwirtschaft“ während Annalena Baerbock auf der Formulierung „ökologisch-sozialen Transformation“ beharrte. Ein Gegensatz? Nein, die Formulierung von Herrn Kaeser beschreibt das Ziel, die Formulierung von Annalena Baerbock den Weg.
Das Ziel ist in vielen Details beschrieben: die Dekarbonisierung der Industrie, eine Mobilität ohne Verwendung von fossilen Antriebstechnologien, eine ökologische Landwirtschaft und Ernährung, eine (fast) 100%-ige Recyclingquote für Grundstoffe. Und das mit sozialem Ausgleich sowohl in der globalen als auch in der nationalen Dimension. Der Weg dorthin, die Transformation, ist die aktuelle Herausforderung, dokumentiert u.a. an dem mühseligen, und nachweislich – in Hinblick auf die Zielerreichung – zu schwachen Ergebnis der Kohlekommission. Und auf dem Wirtschaftskongress wurde klar: Wir müssen an vielen Stellen Geschäftsmodelle entwickeln, die die enormen Kostenbelastungen in den verschiedenen Industrien, als auch den globalen Wettbewerb, Stichwort ‚level playing field‘, in Einklang bringen. Insofern ist es so richtig und notwendig: Wir müssen uns auf die Transformation konzentrieren, sowohl die ökologischen Ziele umsetzen, als auch die sozialen Belange nicht nur nicht aufgeben, sondern stärken. Das ist die aktuelle Herausforderung.
Und genau deshalb gilt: Ja, Grüne und Wirtschaft, das geht zusammen. Es gilt sogar: Nur dann, wenn beides zusammen gedacht und entwickelt wird, kann ein Unternehmen erfolgreich am Markt agieren. Es ist spannend, im Grünen Wirtschaftsdialog diesen Prozess mitzugestalten. Eine Reihe von interessanten Fachforen in den nächsten Wochen sollen dazu beitragen.
Ihr
Thomas Gambke
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"Gemeinsam den Wohlstand von morgen sichern"
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Wie gut Grüne und Wirtschaft zusammengehen, zeigte sich einmal mehr beim Grünen Wirtschaftskongress am vergangenen Freitag. Über sieben Stunden wurde in 17 Panels und Workshops zum Motto "Gemeinsam den Wohlstand von morgen sichern" diskutiert.
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Die
Paneldiskussionen und Workshops
thematisierten Bereiche unternehmerischer Opportunitäten: Digitalisierung, die Wettbewerbsfähigkeit Europas und die Transformation des Automobilstandorts Deutschland standen neben technischen Themen wie Energieintensive Grundstoffindustrien und Kreislaufwirtschaft im Fokus. Innovationsförderung bei Investitionssicherheit bereiten den Weg, um Europa zum Leitmarkt für zukunftsfähige Technologien und Verfahren zu verhelfen und gleichzeitig den fairen Wettbewerb sicherzustellen. Die Projektgruppe Unter2Grad hat dazu ein
Positionspapier
entwickelt.
Der Kongress wurde von vielfältigen
Ausstellern
begleitet, die eine Bandbreite von nachhaltigen Produkten repräsenteren. Am Stand des GWD zeigte sich das Interesse der Unternehmen am Dialog mit den Grünen auf diesem Kongress und darüber hinaus, der die sozial-ökologische Transformation ermöglicht.
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Green Tea Time Talks - unser Hauptstadtgespräch feiert Premiere
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Unser neues Format trägt dem großen Interesse an den wirtschaftspolitischen Vorstellungen der Grünen Rechnung. Beim Hauptstadtgespräch zur "High Tea"-Zeit treffen Sie die Abgeordneten der Fraktion Bündnis90/Die Grünen aus dem Bereich Wirtschaftspolitik im Diskurs mit hochrangigen Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und können Ihre Fragen stellen und Ihre Diskussionsbeiträge einbringen. Der erste Termin fand am 3. Februar statt.
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Die Anforderungen der Digitalisierung an moderne Wettbewerbspolitik
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atharina Dröge
, wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag und
Prof. Dr. Justus Haucap
, Direktor des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie (DICE) und ehemaliger Vorsitzender der Monopolkommission traten in einen Dialog mit geladenen Wirtschaftsvertreter*innen unter anderem aus Industrie, Bankensektor, Handel und Telekommunikation. Kernaspekt der Diskussion: Die gesteigerte Verantwortung für Politik und Verwaltung, vorausschauende Regulatorik zu verabschieden. Ein weiteres Thema war die Nutzung und Teilung von Daten zur Daseinsvorsorge.
Der nächste Talk findet am
23. März
statt. Panelisten dieses Mal sind
Dr. Danyal Bayaz
, MdB, und
René Obermann
. Thema:
Roaring Twenties Reloaded – Der richtige Rahmen für den Wirtschaftsstandort der Zukunft?
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"Ohne Quote geht's nicht"
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er GWD diskutiert intensiv, wie das Ziel der Parität in Spitzengremien erreicht werden kann.
Unser Ansatz:
Die Debatte darf sich nicht in den obersten Hierarchien erschöpfen. Denn die Konzentration auf die Spitzengremien lässt offen, wie sich die Ebenen darunter entwickeln. Für ein funktionierendes Kaskadenprinzip müssen die Methoden über die Quote hinaus gehen.
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„Ohne Quote geht’s nicht“
, ist
Vorständin Heidi Schiller
überzeugt. „Frauen in Führungspositionen betrifft aber alle Hierarchiestufen. Und da braucht es deutlich mehr Role Models, damit Frauen sich gegenseitig unterstützen – und auch Männer geeignete Frauen fördern. Eine einzelne Frau im Team schafft noch keine Parität. Die Zeit der Exotin ist vorbei!“
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Wie aber schaffen wir diese breitere Basis? Welche Faktoren zählen für Frauen, und wie werden diese Faktoren messbar?
Passend dazu: die
Forderung der Familienministerin Franziska Giffey
, die kürzlich einen entsprechenden
Gesetzesentwurf
vorgelegt hat.
"Mindestens eine Frau im Vorstand jedes großen Unternehmens"
- Noch dieses Jahr will sie diese verpflichtende Quote einführen. In Staatsbetrieben sollen bis Ende 2025 sogar die Hälfte aller Führungskräfte durch Frauen besetzt sein (
FAZ berichtet
). Desweiteren stellte
Außenminister Heiko Maas
in einer
Rede
anlässlich des Weltfrauentags am kommenden Sonntag klar:
"[Gleichstellung] ist eben kein bloßes Frauenthema! Sondern es ist nichts anderes als eine der drängendsten politischen Kernfragen unserer Zeit".
Mehr dazu in kommenden Newslettern. Falls Sie Interesse haben, sich bei diesem Thema inhaltich einzubringen, kontaktieren Sie uns unter
info@g-wd.de
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"Ein Bäckermeister droht an Porsche vorbeizuziehen"
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Unser Vorstand Roland Schüren baut größten Schnelladepark Europas
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Noch sind es "nur" 16 Schnellladeplätze von Tesla, die auf dem Gelände am Autobahnkreuz Hilden (A3/A46) in der Nähe von Düsseldorf stehen. Pünktlich zum Start der Krokusferien in Holland - dort ist das Tesla Model 3 das meistverkaufte Auto 2019 - wurden diese auf Paletten in den Baustellenschotter gesetzt. In der Endbaustufe werden es 40 Tesla-Plätze sein, gebaut in der neuesten V3 Technik (bis 250 kW Ladeleistung), 22 weitere Schnellladeplätze kommen vom Betreiber Fastned (bis 350 kW) hinzu. Ca. 20 Normalladeplätze steuert Roland Schüren selbst bei.
Zum Vergleich
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Auf dem Porsche-Werk in Leipzig, dem
derzeit leistungsstärksten Ladepark Europas
, stehen momentan 12 Ladeplätze à 350kW.
Hinter dem
Ladepark Kreuz-Hilden
steckt aber noch viel mehr: Das Gesamtkonzept des von Roland Schüren ins Leben gerufenen Projekts
"
Seed & Greet
"
stellt nämlich eine
Koppelung der drei klimarelevantesten Sektoren
dar: Lebensmittelherstellung, Mobilität und Energieerzeugung. Auf dem Gelände entsteht daher neben dem Ladepark ein großes Café-Bistro, eine Spezial-Backstube und eine Vertical Farm, eine Photovoltaik-Anlage mit gut 700 kWpeak und zwei Klein-Windkraftanlagen und ein 2 MW Batteriespeicher. Wir sind begeistert von so viel Tatkraft und wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung!
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"Strom vom eigenen Dach in die E-Auto Batterien laden, ist wie eigenen Salat aus dem Garten genießen."
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Dem Thema Mobilität mit allen seinen Facetten wird sich der GWD dieses Jahr besonders intensiv widmen. Mehr dazu in kommenden Newslettern.
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Vorständin Ophelia Nick stellt ihr Buch vor
Es ist Zeit für einen umfassenden Gegenentwurf zur industriellen
Landwirtschaft! Aus ihrer Perspektive als Landwirtin, Tierärztin und Politikerin zeigt Dr. Ophelia Nick in ihrem Buch
"Neue Bauern braucht das Land"
auf, warum die heutige Agrarindustrie schädlich für Mensch, Tier und Natur und damit nicht zukunftsfähig ist.
Am Montag stellte sie in Berlin ihr Buch vor und diskutierte die Frage, welche Art Bauern Deutschland braucht, um „gesunde Nahrung aus einer gesunden Natur“ zu produzieren.
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ophelia das Thema "Gesunde Ernährung" beim GWD voranzutreiben. Wie immer, können Sie uns gerne unter
info@g-wd.de
kontaktieren, wenn Sie am Thema mitwirken wollen.
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Unser Team wächst
Seit März dürfen wir
Martin Streichardt
an Bord des GWD begrüßen. Martin studiert Public Policy in Berlin und Mailand und schreibt momentan seine Masterarbeit über den Zusammenhang von Privatsphäre und Wettbewerb in digitalen Plattform-Märkten. Davor machte er seinen Bachelor in Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln. Beim Grünen Wirtschaftsdialog betreut er vor allem die Themenfelder emissionsarme Energieträger, energieintensive Grundstoffindustrie, sowie Digitalisierung.
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09.03. -
Ad-hoc Fachforum "Wirkungsvoller Verbraucherschutz – die Restkreditversicherung als wichtiger Mobilitätsbaustein"
: Mit Tabea Rößner, MdB, Sprecherin für Netzpolitik und Verbraucherschutz, David Furtwängler, CEO BNP Paribas Cardif Deutschland / IRKV, Thorsten Krüger, Sprecher des Vorstands, Volkswagen Versicherung AG und Lars Gatschke, VZBZ, Berlin
23.03. - Green Tea Time Talk - 2. Hauptstadtgespräch:
Mit Dr. Danyal Bayaz, MdB, und René Obermann. Thema: „Roaring Twenties Reloaded –Der richtige Rahmen für den Wirtschaftsstandort der Zukunft?“, Berlin
02.04. - Fachforum Energieintensive Grundstoffindustrie:
Mit Ingrid Nestle, MdB, und Prof. Karsten Neuhoff, DIW. Thema: Globale Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Industriestandorte und Dekarbonisierung, Berlin
24.03. - Fachforum Altersvorsorge:
Mit Markus Kurth, MdB, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, MdB, und Dr. Danyal Bayaz, MdB, Berlin
26.03. - Strategieforum zum Kohleausstiegsgesetz
: Mit Gunda Röstel, Kerstin Andreae, Dr. Felix Matthes und Michael Vassiliadis, Berlin
Schonmal vormerken:
09.05. -
Wirtschaftskongress NRW
, Gelsenkirchen
Weitere Veranstaltungen
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Bleiben Sie gesund und nicht vergessen:
Immer in die Armbeuge niesen.
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