+ Ausblick 2020 + Ergebnisse Fachforum Strukturwandel beim Kohleausstieg + Lilly im Profil + Ergebnisse Strategiegespräch Industriepolitik + Jahresfeier des GWD +
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Editorial - Ausblick 2020
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
jetzt ist das Jahr 2020 schon vier Wochen alt! Viel ist geschehen und viel liegt vor uns.
Spannend war es, den Botschaften von Davos zu folgen und zu sehen, wie auch der Finanzinvestor BlackRock nun ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz einfordert. Für den GWD ist wesentlich:
Rein in die Erneuerbaren
und aktiv gegen die Angst der Menschen, dass es ohne Kohle dunkel wird. Hier vermissen wir eine eindeutige Festlegung der Bundesregierung. Eine verwaschene Umsetzung von Zielen und Ergebnissen des Kohlekompromisses gefährdet das breite Vertrauen von Wirtschaft und Gesellschaft in den verabredeten Weg. Was die Wirtschaft braucht, sind klare und sichere Leitplanken, ein
deutliches Commitment der Politik und Planungssicherheit
weit über Legislaturperioden hinweg.
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Für den GWD wird dieses zweite Jahr die
erste Mitgliederversammlung im Juni
bringen. Wir blicken zurück auf ein mit Aktivitäten und Unterstützung gut gefülltes Jahr – lesen Sie dazu im
Jahresbericht
nach. Fachliche Arbeit und strategische Impulse werden uns auch in 2020 agil halten. Schon jetzt zeichnet sich eine
Ausweitung unseres Portfolios
auf die Bereiche Neue Qualifikation, Mobilitätswandel, Automotive, Gute Ernährung, Bauen und Wohnen ab. Und im zweiten Halbjahr werden wir dezidiert europäisch die Entwicklungen unter der deutschen Ratspräsidentschaft begleiten. Bringen Sie sich ein, tragen Sie an vielen Stellen bei, konkrete Fragen zu lösen und den Weg zur Erreichung der Ziele des Abkommens von Paris erfolgreich auch für Ihr Unternehmen zu beschreiten.
Ihre
Gabriele C. Klug
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Ergebnisse des Fachforums Strukturwandel beim Kohleausstieg
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Die Chance auf disruptiven Wandel
Das Treffen am 26. November in den Räumlichkeiten der
VNG AG in Leipzig
war bereits die dritte Follow-up-Veranstaltung zu unserem Ad-hoc-Forum zu den Ergebnissen der "Kohlekommission" (März 2019). Dieses Mal war der Strukturwandel in den betroffenen Regionen Schwerpunktthema. Den kurzen
Impulsvorträgen
von
Bernhard Kaltefleiter
(VNG AG),
Gunda Röstel
(Mitglied der „Kohlekommission“), Landesministerin
Prof. Dr. Claudia Dalbert
(Landesregierung Sachsen-Anhalt),
Dr. Stephan Rohde
(Sächsische Staatskanzlei) und
Oliver Heinrich
(IG BCE) folgte eine offene Diskussion mit den teilnehmenden Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaft.
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„Der Strukturwandel in den Braunkohleregionen kann dann erfolgreich gelingen, wenn wir neben verlässlichen langfristigen Rahmen es auch endlich einmal schaffen, Out of the Box zu denken und zu handeln. Dazu gehören für mich unter anderem Wirtschaftsansätze, die in Wertschöpfungsketten zu strukturieren sind, beginnend bei Forschung und Innovation. Dazu gehört aber auch eine mit wirtschaftlicher Dynamik agierende Trägerinstitution, die Legislatur- und Bundesländergrenzen übergreifend handelt und treibt. Und dazu gehört für mich auch, die Offenheit und das Wissen, dass Fehler passieren dürfen und werden. Aus Sorge darum sollten wir unsere Kraft jedoch nicht bürokratisch auf eine 100% Fehlervermeidung, sondern auf 100% neue und tragfähige Perspektiven im Zeitraum der nächsten 2-3 Jahrzehnte konzentrieren.“ [Gunda Röstel]
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Eine der wichtigsten Botschaften war, dass es gilt,
regionale Lösungen
zu entwickeln, statt sich auf pauschale bundesweite Regelungen zu verlassen. Vorhandene Strukturen sollen genutzt werden, um die Regionen zu attraktiven Standorten für zukunftsorientierte Unternehmen zu machen: Braunkohleregionen sollen
Energie-Regionen
bleiben – für erneuerbare Energie.
Zentraler Baustein hierfür sind
gut ausgebildete Arbeitskräfte
. Dafür müssen zum einen neue angemessene Berufsbilder geschaffen werden, Umschulungspläne und neue Studiengänge entwickelt werden. Zum anderen muss die Region aus ganzheitlicher sozio-kultureller Sicht wieder attraktiver werden.
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„Wir müssen insbesondere für die junge Generation klare Perspektiven aufweisen und Unterstützung im Transformationsprozess anbieten, beispielsweise indem wir zukünftige Fachkräfte über einen längeren Zeitraum bei der Weiterqualifizierung für eine berufliche Zukunft nach der Kohle begleiten. Die Beschäftigten in der Braunkohle, sind die Fachkräfte für neue Industrien von morgen.“ [Oliver Heinrich]
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„Eine Verknüpfung von erneuerbarer Energieerzeugung und der Produktion von grünem Wasserstoff als Grundlage der chemischen Industrie sowie als Speichermedium bieten großes Potential für die Zukunft. Traditionell ist das Mitteldeutsche Revier ein innovativer Industriestandort, der mit vielen technischen Innovationen die Weltwirtschaft geprägt hat. Die moderne Chemie ist hier, weil hier die Kohle war. In Zukunft wird die Chemie hier sein, weil Sie auf eine verlässliche Energieversorgung mit erneuerbaren Energien trifft.“ [Prof. Dr. Claudia Dalbert]
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© Eric Kemnitz
„VNG ist in der vom Strukturwandel betroffenen Region Mitteldeutschland zu Hause. Wir sind davon überzeugt: Strukturwandel erfordert Mut und Weitsicht. Wir brauchen jetzt echte Innovationssprünge und Wertschöpfung, die vor allem nachfolgenden Generationen zu Gute kommt. Als VNG wollen wir uns in Mitteldeutschland in grüne, digitale und gasbasierte Lösungen engagieren und somit unseren Beitrag leisten. Ein erfolgreicher Strukturwandel gelingt aber nur dann, wenn Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft an einem Strang ziehen. Der Grüne Wirtschaftsdialog ist hierfür eine wichtige Plattform.“ [Bernhard Kaltefleiter]
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Aktuelle Stimmen zum Kohleausstieg
Am
29.01.
hat das Bundeskabinett, begleitet durch Proteste von Klimaschützern, einen
Entwurf zum
Kohleausstiegsgesetz
beschlossen. Die Ausgestaltung des Gesetzes, das im Übrigen keine Bestimmungen zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien enthält, erntet flächendeckende Kritik: Von Umweltschützer*innen, vonseiten der Opposition – „[Die Bundesregierung] folgt nicht den Empfehlungen der Kohlekommission und verpasst die Chance, den gesellschaftlichen Konflikt zu beenden.“ (Bündnis 90/Die Grünen) – ebenso wie von der Energiewirtschaft.
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„Der Ausstieg aus der Kohle ist mit Blick auf den Klimaschutz unverzichtbar, das ist Konsens. Er muss allerdings für alle Betroffenen und gerade auch für die Stadtwerke tragbar sein. Der heute vom Bundeskabinett verabschiedete Entwurf stellt eine massive Diskriminierung für die Betreiber von Steinkohle-Kraftwerken dar.“ [Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung]
Zur Pressemitteilung
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Der GWD wird das Thema Kohleausstieg auch in diesem Jahr intensiv verfolgen. Falls Sie Interesse haben, am nächsten Fachforum zu diesem Thema teilzunehmen, kontaktieren Sie uns unter
info@g-wd.de
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Unternehmen im Profil: Lilly
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Das ist unser Geschäft:
Eli Lilly and Company ist ein weltweit tätiges pharmazeutisches Unternehmen. Das Erforschen und Entwickeln von modernen Arzneimitteln für schwerwiegende Erkrankungen ist das Herz unseres Geschäfts und wir sind sehr verankert in unseren Werten Respekt für den Menschen, Integrität und Leistung. Unsere Arbeit – angefangen bei der Entdeckung, Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Arzneimitteln über den kontinuierlichen Dialog mit Patienten, medizinischen Fachkräften und gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern bis hin zu gemeinwohlorientierten Initiativen – spiegelt unser Versprechen wider: Fürsorge und Forschergeist miteinander zu verbinden, um innovative Medikamente zu entwickeln, die das Leben von Menschen weltweit besser machen oder erleichtern.
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So fördern wir Nachhaltigkeit:
Die gezielte Reduktion unseres ökologischen Fußabdrucks ist für uns ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft für folgende Generationen. Der sorgsame Einsatz von wertvollen Ressourcen wie Energie, Wasser und Rohstoffen insbesondere bei der Herstellung von Medikamenten ist daher selbstverständlich. Wichtig ist uns auch das umweltbewusste Verhalten unserer Mitarbeiter. Wir haben zahlreiche größere und kleinere Initiativen, die dies fördern: Zum Beispiel haben wir einen Green-Fleet-Fuhrpark mit steigendem Anteil an Elektrofahrzeugen, Leasing-Fahrräder unterstützen die klimaneutrale Fahrt ins Büro und Konzepte zur stärkeren Nutzung des ÖPNV sind in Arbeit. Das Angebot regionaler und saisonaler Lebensmittel sowie vegetarischer und veganer Speisen in unserem Betriebsrestaurant wird kontinuierlich erhöht. Und technische Lösungen helfen beim Sparen von Strom und Papier.
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Das bringt uns zum GWD:
Lilly ist aktives Mitglied der Gemeinwohl-Ökonomie – wir sind überzeugt, dass ökologisch-soziale Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg keine Gegensätze sind, sondern zusammengehören. Der Grüne Wirtschaftsdialog ist für uns ein ausgezeichnetes Format, um im Austausch mit politischen Entscheidungsträgern von Bündnis 90/Die Grünen und anderen Vertretern aus dem Gesundheits- und Wirtschaftsbereich nachhaltige Lösungen für die drängenden Zukunftsfragen zu entwickeln. Wir bringen langjähriges gesundheitspolitisches Knowhow und ein Bekenntnis zu gemeinwohl-orientierten Werten mit. Diese Ressourcen möchten wir gemeinsam mit dem Grünen Wirtschaftsdialog einsetzen: für eine bessere, nachhaltigere Zukunft.
PP-MG-DE-0645
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Ergebnisse des Strategiegesprächs Industriepolitik
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Die beste Industriepolitik ist Innovationspolitik
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Das Thema Industriepolitik kam letztes Jahr erstmals im Februar in den Fokus, als Wirtschaftsminister Altmaier mit seinem Thesenpapier eine kontroverse Diskussion auslöste. Im Herbst gewann es mit dem Bericht der Wirtschaftsweisen erneut an Aufmerksamkeit. Beim Strategiegespräch am 4.12.2019 in Stuttgart lud der Grüne Wirtschaftsdialog ein, gemeinsam mit Ministerpräsident
Winfried Kretschmann
und Mitglied des Sachverständigenrats
Prof. Lars P. Feld
das Themenfeld zu beleuchten.
Einigkeit herrschte darüber, dass Innovationspolitik nicht bedeutet, dass es einen staatlichen Wagnisfonds bedarf, wohl aber, dass die Rahmenbedingungen verbessert werden müssen:
Weniger Bürokratie
für schnellere Planungsverfahren,
Ausgründungskultur
und Forschung an den Universitäten fördern und
langfristige Gültigkeit
von Regelungen sichern.
Weitere Themen waren: China, Klimaziele und Digitalisierung.
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„Ich begrüße es sehr, dass die Grünen in Form des Grünen Wirtschaftsdialogs den aktiven Austausch mit der Wirtschaft suchen. Die Herausforderungen und die großen Veränderungen der Zukunft nehmen alle Bereiche unserer Öffentlichkeit in die Pflicht sich einzubringen. Der Wirtschaft kommt hier als tragende Säule unserer Gesellschaft eine bedeutende Rolle zu – die diese auch aktiv annehmen muss. Daher freue ich mich bei diesen wichtigen Fragen zu unterstützen.“ [Maria Dietz, GFT Technologies]
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GreenCrunch KlimaDinner - Jahresfeier des GWD
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Am 12. Dezember, fast genau ein Jahr nach unserer Gründung, haben wir im Rahmen eines festlichen Dinners das erste Jahr unseres Wirkens gemeinsam mit Mitgliedern und Freund*innen in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt gefeiert. Spannende
Dinner Speeches
von
Bruno Wenn (EDFI), Kristina Jeromin (Deustche Börse), Thomas Jorberg (GLS Bank)
und
Reinhard Bütikofer (MdEP)
boten Impulse für die anregenden Tischgespräche, während ein Swing-Trio den Ausklang des Abends begleitete.
Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz zu unserer Arbeit und freuen uns auf die kommenden Aufgaben!
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Pünktlich zur Jahresfeier konnte auch
der erste Jahresbericht des GWD
Premiere feiern. Darin stellen wir die Schwerpunktthemen des ersten Jahres vor und lassen Unterstützer*innen und Mitglieder zu Wort kommen. Die digitale Version finden Sie auf unserer Webseite:
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Vereinsgründung Initiative Wohnen.2050
Nicht nur über den Klimawandel reden, sondern handeln. Unter diesem Motto lud die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt am
28. Januar
Gründungspartner aus ganz Deutschland zur Vereinsgründung der
Initiative Wohnen.2050
(IW2050) nach Berlin. Die Initiative setzt auf den Open-Source-Ansatz: „Wir stehen vor der wohl größten Jahrhundertaufgabe unserer Zeit. Deswegen war für uns klar, dass wir eine Brancheninitiative brauchen, um dieser Herausforderung gemeinsam und partnerschaftlich zu begegnen“, so Vorstand. Dr. Thomas Hain. - Wir gratulieren und wünschen viel Erfolg!
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Aus den eigenen Reihen
Stellvertretende Vorsitzende
des GWD und Kämmerin der Stadt Köln a.D.
Gabriele C. Klug
ist seit Anfang des Jahres assoziiertes Mitglied der
Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME
. Wir gratulieren ganz herzlich!
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03.02. - Green Tea Time Talk - 1. Hauptstadtgespräch:
Mit Katharina Dröge, MdB und Prof. Justus Haucap, Direktor des Düsseldorf Institute for Competition Economics. Themen: Wettbewerbspolitik, Handel, Verbraucherschutz, Berlin
13.02. - Neujahrsempfang Grüne Rhein-Hunsrück:
Unsere Vorständin Gabriele Klug spricht zu " Frauen in der Wirtschaft - Frauen in Unternehmen", Boppard
28.02. -
Grüner Wirtschaftskongress
: Gemeinsam den Wohlstand von morgen sichern, Berlin
Die Anmeldung ist bis zum 21.02. unter folgendem
Link
möglich.
04.03. - Fachforum Emissionsarme Energieträger:
Mit Claudia Müller, MdB. Thema: Aussagen der Wissenschaft zu flüssigen und gasförmigen Energieträgern: Herstellung, Infrastruktur und Übergangslösungen, Berlin
23.03. - Green Tea Time Talk - 2. Hauptstadtgespräch:
Mit Dr. Danyal Bayaz, MdB. Themen: Innovationsförderung, Startups, Impact Investment, Berlin
Schonmal vormerken:
02.04. - Fachforum Energieintensive Grundstoffindustrie:
Mit Ingrid Nestle, MdB und Prof. Karsten Neuhoff, DIW. Thema: Globale Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Industriestandorte und Dekarbonisierung, Berlin
Weitere Veranstaltungen
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- wir freuen uns auf Sie!
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Schlussredaktion: Anna Cebotareva
Grüner Wirtschaftsdialog e.V.
Friedrichstr. 55a
10117 BERLIN
Deutschland
+493020219404
info@g-wd.de
www.gruener-wirtschaftsdialog.de
Vorsitzender: Dr. Thomas Gambke
Geschäftsführerin: Gabriele C. Klug
Steuernummer: 17/434/07756
Bankverbindung: GLS Bank Bochum IBAN DE86 43060967 1233304800
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