Die Stärkung der Photovoltaikindustrie in Deutschland und Europa muss eine energie-, klima-, außen-, und sicherheitspolitische Priorität werden. Im Arbeitsfeld Energie werden wir uns deshalb im Rahmen einer Veranstaltungsreihe mit dem Thema Photovoltaik von A bis Z – von der Herstellung bis zum Einbau auseinandersetzen. Die Auftaktveranstaltung der Reihe mit Impulsen von Fabian Ehmann MdL, Sprecher Energie und Klimaschutz in Rheinland-Pfalz, Anna Heimsath, Abteilungsleiterin Analyse, PV-Module und Kraftwerke beim Fraunhofer ISE, sowie Amir Roughani, Gründer und CEO der VISPIRON Gruppe sowie Vorstand des GWD, widmete sich den energiepolitischen Rahmenbedingungen des Photovoltaikausbaus in Deutschland.

Im Fokus standen hier die Überwindung der Hindernisse beim Ausbau, die Integration von Photovoltaik (PV) ins Stromnetz sowie der Förderrahmen und das Investitionsklima. Unter anderem wurde dabei ein Abbau von Netzentgelten, aber auch von Subventionen für fossile Energien skizziert, gleichzeitig ein wirksamer CO2-Preis gefordert. Einstimmigkeit gab es bei den Forderungen nach mehr Digitalisierung und beschleunigten Genehmigungsverfahren. Darüber hinaus wurden auch innovative Technologien und Trends in der Branche beleuchtet, mitunter Leichtbau-Photovoltaik oder Panels in Bauwerke oder Fahrzeuge zu integrieren, aber auch schwimmende Panels sowie das breite Themenfeld Agri-PV. Hervorgehoben wurde ebenso die Notwendigkeit für langlebige Module und eine erhöhte Effizienz. Außerdem wurden der zügige Zubau von PV-Anlagen und das Solarpflicht-Gesetz für Gewerbeneubauten und Parkplätze (ab 50 PKW) gelobt.

Amir Roughani zeigte in seinem Impulsvortrag Lösungsansätze auf, welche die Solarbranche langfristig stärken können:

„China ist mit etwa 90% verbautem PV-Modul-Anteil der wichtigste Lieferant für den Photovoltaikausbaus in Deutschland. Die strukturelle Abhängigkeit von China stellt jedoch eine komplexe Herausforderung dar, die nicht durch kurzfristige Maßnahmen im Bereich der Modulproduktion allein gelöst werden kann. Die Einführung von Zöllen und Resilienzboni würde den Ausbau der Photovoltaik erheblich verlangsamen und verteuern, was ein enormer finanzieller Kraftakt wäre. Stattdessen sollten Mittel in die Modernisierung der Verwaltung fließen, um Genehmigungsprozesse zu beschleunigen.

Besorgniserregend ist, dass deutsche PV-Modulhersteller derzeit etwa dreimal teurer sind als die Weltmarktpreise. Diese Preisdifferenz verdeutlicht die Dimension der Herausforderung, die wir nicht allein durch Resilienzboni bewältigen können.“