Zahlreiche Studien belegen, dass Diversität, vor allem im Top-Management, positive wirtschaftliche Effekte mit sich bringt – nichtsdestotrotz stagniert hier die Entwicklung in den meisten Unternehmen. Im Rahmen des GWD-GreenTeaTimeTalks haben wir daher vor allem über die Herausforderungen bei der Umsetzung von Diversität in Führungspositionen diskutiert.  

Spannende und auch teils schockierende Impulse haben Ekin Deligöz MdB, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Dr. Philine Erfurt Sandhu, Programmleiterin der hochschulzertifizierten Weiterbildung „Strategische Kompetenz für Frauen in Aufsichtsräten“ an der Berlin Professional School der HWR Berlin mit eingebracht. Sandhu Erfurt stellte vor allem Daten und Erkenntnisse aus ihrer aufsehenerregenden Studie zu dem Thema “Der Einfluss von Investoren auf die Diversität in deutschen Aufsichtsräten und Vorständen” vor, welche im Januar dieses Jahres veröffentlicht wurde.  

Ekin Deligöz MdB, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, zeigte dabei die Vorteile divers besetzter Führungsteams auf und betonte den Wirkungshebel gesetzlich geschaffener Rahmenbedingungen:

Mehr Frauen in Führungspositionen sind nicht nur im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit – es ist ein konkreter Beitrag für den Erfolg von Unternehmen. Dass Investoren in puncto Diversität sogar mehr wollen, als gesetzlich gefordert ist, zeigt: Wir haben mit unseren gesetzlichen Vorgaben einen Stein ins Rollen gebracht und sind auf einem guten Weg.”

Dr. Philine Erfurt Sandhu, Programmleiterin „Strategische Kompetenz für Frauen in Aufsichtsräten“ an der HWR Berlin, wies auf die positiven wirtschaftlichen Folgen von Quotierungen in Aufsichtsräten und anderen Führungsgremien hin:

„Geschlechterquoten haben einen spannenden Professionalisierungseffekt in Gremien. Studien zeigen, dass Frauenquoten im Aufsichtsrats und in Führungspositionen zu einer strukturierteren Personalauswahl führen und dadurch viel stärker auf die Qualifikation geschaut wird. Das Qualifikationsniveau steigt damit insgesamt, mittelmäßige Männer fallen durchs Raster. Insofern könnten wir auch von einer „Professionalisierungsquote“ sprechen, die nicht nur Chancengleichheit bringt, sondern auch die Leistungsfähigkeit und Expertise in der Unternehmensführung stärkt.“