Forschungserfolge rund um KI sind derzeit in aller Munde. Weniger bekannt ist, dass es auch bei einer weiteren Zukunftstechnologie in den letzten Jahren bahnbrechende Fortschritte gegeben hat: Quantencomputing. Noch sind die weitreichenden Innovationspotenziale, die der Einsatz von Quantencomputern birgt, hauptsächlich in Forschungskreisen bekannt. Daher haben wir im Rahmen unseres GreenTeaTimeTalks vor allem die konkrete Anwendungsfelder dieser Technologie in der Wirtschaft in den Fokus gerückt. Nach Begrüßung und Einführung in das Thema durch die zum 1. Oktober berufene GWD-Geschäftsführerin Katharina Krüger tauschten sich Tech-Expert:innen und Unternehmensverter:innen über den aktuellen Forschungsstand und die Anwendungsfelder der Zukunftstechnologie aus. Als Impulsgeberinnen waren die Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt sowie Beauftragte für Digitale Wirtschaft & Start-ups im BMWK, Dr. Anna Christmann MdB, und die Naturwissenschaftlerin und Tech-Pionierin bei Connected Innovations, Dr. Edeltraud Leibrock zu Gast.
Insgesamt betonte die vom Managing Partner des Fraunhofer Technologie-Transfer Fonds Matthias Keckl moderierte Runde die Chancen, die Quantencomputings für den Standort Deutschland birgt.
Dabei ging Dr. Leibrock auf die Vorteile des Forschungsstandorts Deutschland für Unternehmen ein. Denn während die US-amerikanische Hardwareentwickler bereits große Entwicklungsfortschritte vorweisen können, müssen Unternehmen in Deutschland jetzt investieren, um in enger Zusammenarbeit mit den Forschungseinrichtungen Software für Quantencomputer zu entwickeln:
„Quantentechnologien stellen eine große Chance für die Wirtschaft hierzulande dar. Auch wenn die praktische Anwendung noch ein paar Jahre in der Zukunft liegt, so lohnt es sich doch für Unternehmen, sich bereits heute damit zu beschäftigen. Wir sind in Europa traditionell stark in Forschung und Entwicklung und haben gerade auch in Deutschland sehr gute Strukturen für den Transfer in die Wirtschaft. Die Use Cases und die Software-Entwicklung für Quantencomputer können allerdings nur durch die Anwenderunternehmen selbst getrieben werden. Das erfordert zum jetzigen Zeitpunkt noch eine recht hohe Risikobereitschaft. Hier ist die Politik gefordert, innovationsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Dr. Christmann zeigte auf, welche Maßnahmen von politscher Seite ergriffen werden, um Innovationen im Bereich Quantencomputing zu fördern:
„Quantencomputing wird eine wichtige Leittechnologien für viele Branchen werden und deswegen sollten wir schon heute gute Rahmenbedingungen für zukünftige Innovationen schaffen. Hier gibt es noch viel Entwicklungspotential, aber die starke Grundlagenforschung und die vielen Expert:innen in Deutschland stellen eine sehr gute Ausgangslage dar. Eine Schlüsselfunktion nimmt hier die DLR Quantencomputing-Initiative ein, im Rahmen derer Industrie, Wirtschaft, Start-ups und Forschung gemeinsam prototypische Quantencomputer entwickeln. Mit den Mitteln aus dem Zukunftsfonds wollen wir zudem nicht nur öffentliche Investitionen für Technologien wie z.B. Quantencomputing bereitstellen, sondern vor allem auch privates Kapital mobilisieren.“