Das Treffen in den Räumlichkeiten der VNG AG war bereits die dritte Follow-up-Veranstaltung zu unserem Ad-hoc-Forum zu den Ergebnissen der „Kohlekommission“ (März 2019). Dieses Mal war der Strukturwandel in den betroffenen Regionen Schwerpunktthema. Den kurzen Impulsvorträgen von Bernhard Kaltefleiter (VNG AG), Gunda Röstel (Mitglied der „Kohlekommission“), Landesministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (Landesregierung Sachsen-Anhalt), Dr. Stephan Rohde (Sächsische Staatskanzlei) und Oliver Heinrich (IG BCE) folgte eine offene Diskussion mit den teilnehmenden Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaft.

Am 26.11.19 in Leipzig

Ergebnisse und weiteres Vorgehen

Kernaussagen

  • Tenor: Der Strukturwandel sollte als Chance auf Wandel wahrgenommen werden. Die vorhandenen Strukturen können genutzt werden, um die betroffenen Regionen zu Innovationsstandorten weiterzuentwickeln (z.B. in den Bereichen Erneuerbare Energien, Mobilität, Digitalisierung). Änderungen jetzt ersparen tiefere Einschnitte in der Zukunft.
  • Zentral: Verantwortung von Politik, Verwaltung und Unternehmensspitzen: Menschen müssen mitgenommen werden, Vertrauen muss geschaffen werden. Wenn die Kohlekraftwerke geschlossen sind, braucht es Lösungen, die vorher geplant sind und gut kommuniziert wurden.
  • Regionalität: Industriestärkungsgesetz muss örtliche Gegebenheiten berücksichtigen, an lokale Strukturen anschließen.
  • Lausitz: Vision – Komplette Wertschöpfungskette des Wasserstoffs in der Region. Grenzübergreifende Kooperation mit Wissenschaft aus CZ. Innovative Ausrichtung ist attraktiv für Studenten. Handwerkskammer plant neues Bildungs- und Technologiezentrum.
  • Bund-Länder-Koordinierung: Einrichtung von Stabstellen zur Beschleunigung von Genehmigungsplanungen wäre sinnvoll, um Planungen zu beschleunigen. Bürgerengagement sollte gefördert werden.
  • Unternehmerische Kraft in die Region ziehen: Zentral hierfür sind gut ausgebildete Arbeitskräfte – dies ist viel wichtiger für die Standortentscheidung als staatliche Fördermittel.
  • Soziokultur: Wunden des alten Strukturwandels dürfen nicht aufgerissen werden. Infrastruktur muss Lebensqualität auch für Jugendlich sowie ältere Menschen gewährleisten.
  • Fazit: Die Region braucht einen mutigen Angang in Form von Projekten. Diese dürfen auch scheitern, können aber im besten Fall als Leuchtturmprojekte funktionieren.

Fragen/Ansatzpunkte für eine Vertiefung

Insgesamt haben sich bei der Diskussion um den Strukturwandel und die Zukunft der Regionen fünf Kernthemen herauskristallisiert, welche nun in Folgeveranstaltungen genauer besprochen werden sollen. Hierbei handelt es sich um die Themen

  1. Soziale Infrastruktur
  2. Personalentwicklung – Neue Qualifikation
  3. Cluster-Fragen
  4. Förderung unternehmerischer Beteiligungen
  5. Zentrale Energieversorgung.

Falls Sie Interesse haben, diesen Themen mit uns gemeinsam nachzugehen, kontaktieren Sie uns unter info@g-wd.de.