Die individuelle Mobilitätsfreiheit von Personen und eine zuverlässige Logistik von Produkten und Waren sind Grundvoraussetzungen einer funktionierenden Marktwirtschaft. Gleichzeitig ist der Verkehrssektor einer der größten Verursacher von Treibhausgasen – in Deutschland als auch weltweit. Eine massive Reduktion der Emissionen im Verkehrssektor ist alternativlos, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Dazu bedarf es eines umfassenden Umdenkens, welches in der Veranstaltung mit Nyke Slawik MdB Bündnis 90/Die Grüne und stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages, und Mobilitätsforscher und Verkehrsexperte Prof. Dr. Andreas Knie diskutiert wurde.
Nyke Slawik MdB plädierte außerdem für eine smarte Kombination der verschiedenen Mobilitätskonzepte:
„Menschen wollen bequem, günstig, schnell und sicher unterwegs sein. All das kann die Kombination aus ÖPNV, Fahrrad, On-Demand- und Sharing-Angeboten bieten. Mit dem Deutschlandticket sind wir bereits einen wichtigen Schritt in Richtung Mobilitätswende gegangen. Damit wir das Potential des ÖPNV ausschöpfen können, müssen wir jetzt die Rahmenbedingungen für die kombinierte Nutzung verbessern. Deshalb setzen wir uns für eine Verbesserung der Infrastruktur und für mehr sichere Fahrradstellplätze an Knotenpunkten des ÖPNV ein. Außerdem fordern wir mit dem „Mobilpass“ eine gute digitale Lösung, die Routenplanung und Ticketing für alle Mobilitätsangebote in einer App vereint.“
Prof. Dr. Andreas Knie kritisierte den Status-Quo des ÖPNV:
„Der heutige öffentliche Verkehr taugt als Rückgrat der Verkehrswende nicht. Er ist eingefangen in ein starres Korsett von Finanzierungsverträgen, die keinerlei unternehmerischen Spielraum erlauben. Unter dem Deckmantel der Daseinsvorsorge wird eine Systemlogik festgeschrieben, die die Gesellschaft längst nicht mehr erreicht.“