Mit Dr. Ophelia Nick MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, und Prof. Dr. Achim Spiller, Professor für Agrarökonomie an der Georg-August-Universität Göttingen, konnte der GWD für seine Auftaktveranstaltung zum Lebensmittelsektor wieder außerordentliche Expertise für Fachimpulse gewinnen: „Transformation der Lebensmittelwertschöpfungskette: transparent, nachhaltig, versorgungssicher“, so der Titel der neuen Dialogreihe. Zum Auftaktevent in den Räumlichkeiten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften BBAW, das von GWD-Vorstandsmitglied Roland Schüren moderiert wurde, durften wir dazu rund 45 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft begrüßen, vor allem aus den Bereichen Handel, verarbeitende Betriebe sowie aus der Lebensmittelerzeugung.

Im Plenum und anschließend stattfindenden Workshops wurden vertiefend Fragen diskutiert wie:

– Was sind die Erfahrungen mit ökologisch-nachhaltigen Lebensmitteln, fairen marktwirtschaftlichen Bedingungen und regionalen Lieferketten?
– Wie können Tierwohl, Regionalität, nachhaltigere und gesunde #Lebensmittel marktgängiger werden? Was kann seitens der Politik getan werden, damit diese am Markt besser durchsetzbar werden?
– Was wird sich seitens Ihres Unternehmens von der Bundesregierung an Regelungen und Rahmenbedingungen gewünscht, damit es in Aspekten der Nachhaltigkeit, Fairness in der Wertschöpfungskette und Ausgewogenheit in der Ernährung vorangeht?
– Welche Ausgestaltungen von Wertschöpfungsketten sind besonders geeignet und bieten faire marktwirtschaftliche Bedingungen?

Stimmen aus der Veranstaltung:

Dr. Ophelia Nick MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft:

„Der Strukturwandel ist enorm: In den letzten 25 Jahren haben wird rund die Hälfte aller Erzeuger*innenbetriebe verloren. Wir wollen aber eine vielfältige Landwirtschaft mit vielen landwirtschaftlichen Betrieben. Jeder Hof ist wertvoll! Mit der Umsetzung der Richtlinie zu unfairen Handelspraktiken wurde ein erster richtiger Schritt getan, der die Position der Erzeuger*innen innerhalb der Wertschöpfungskette stärken soll. Wir brauchen aber noch bessere Rahmenbedingungen, um Verhandlungen auf „Augenhöhe“ entlang der Kette zu ermöglichen. Wir wollen die Verhandlungspositionen der „schwächsten Glieder“ in der Kette stärken. Und dazu benötigen wir Transparenz, Vertrauen und Dialog. Dass diese Dialogbereitschaft besteht, haben wir an diesem Abend gemerkt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.“

 

Prof. Dr. Achim Spiller, Professor für Agrarökonomie an der Georg-August-Universität Göttingen:

“Die Nachhaltigkeitstransformation der Agrar- und Ernährungswirtschaft ist eine riesige Herausforderung. Der Lebensmitteleinzelhandel wird darin aufgrund seiner Stärke in der Food Chain eine herausgehobene Rolle einnehmen, die aus meiner Sicht besser mit der Agrar- und Ernährungspolitik verzahnt werden sollte. Spannend beim Workshop war, dass der Handel ein großes Commitment für landwirtschaftliche Vielfalt in Deutschland hervorgehoben hat.“