Mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben

Gründung einer Dialogplattform zwischen Wirtschaft und grüner Politik

(Berlin, 14.12.2018) Mit Unterstützung prominenter Grüner aus Brüssel, Berlin, den Ländern und Kommunen wurde am Freitag, 14.12.2018 in Berlin der Grüne Wirtschaftsdialog gestartet. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer teilen mit den Grünen die Ziele einer ökologisch und sozial nachhaltigen Wirtschaftsweise. Wir wollen darüber reden, auf welchen Wegen diese erreicht werden können”, so der Initiator des Grünen Wirtschaftsdialogs, Dr. Thomas Gambke auf der Auftaktveranstaltung. Offene Märkte und ein fairer Wettbewerb spielen für ihn eine wichtige Rolle: „Es geht um die Weiterentwicklung der Marktwirtschaft unter Berücksichtigung der ökologischen, technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Das Ziel heißt: Mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben.“

Debattieren, Konzipieren, Informieren: mit diesem Dreiklang will der Wirtschaftsdialog den öffentlichen Diskurs verändern. Ansatzpunkte sind Öffentlichkeitsarbeit, Kongresse und Gespräche. Nicht über, sondern mit den Unternehmen reden, so sollen die effizientesten und effektivsten Wege in eine ökologische und soziale Marktwirtschaft identifiziert werden. Über Themenforen werden konkrete Lösungsansätze erarbeitet und mit professionellem Projektmanagement Effektivität und Schnelligkeit von Veränderungsprozessen verbessert.

Der neu gewählte Vorstand spiegelt die Pluralität des Vereins wider. ING-DiBa-Vorstandsmitglied Bernd Geilen und Ophelia Nick, Aufsichtsratsmitglied der Voith GmbH, wissen um den harten globalen Wettbewerb, der Biobäcker Roland Schüren weiß um die Stärken handwerklicher Unternehmen. Und Heidi Schiller, die mit ihrem Unternehmen Kaito Projekt GmbH Solarmodule für die ländlichen Regionen Afrikas produziert, kennt die Herausforderungen für Pionierunternehmen auch außerhalb Europas. Und nicht zuletzt wird Gabriele Klug als Geschäftsführerin des Vereins mit ihrem Erfahrungshintergrund als Kämmerin der Stadt Köln für ein professionelles Management des Grünen Wirtschaftsdialogs Sorge tragen.

“Wir brauchen die Unternehmen, die unsere Ziele unterstützen. Wir wollen aber auch mit denen reden, die Vorbehalte haben, und wir müssen uns damit auseinandersetzen, dass es bei Veränderungsprozessen nicht nur Gewinner geben wird“, so Gambke. Thomas Gambke weiß, wovon er spricht. Der ehemalige Mittelstandsbeauftragte der grünen Bundestagsfraktion blickt auf eine lange Karriere im internationalen Management in der Industrie zurück und ist Mitgründer und Gesellschafter eines High-Tech Unternehmens.

Zitate

Unsere Gesellschaft befindet sich in einem großen Wandel: Digitalisierung, Globalisierung und Dekarbonisierung stellen eine große Herausforderung für die Arbeitswelt dar. Der Wandel kann aber auch eine Chance für die Wirtschaft sein. Deswegen ist es gut, dass Politik und Wirtschaft im Dialog über diese aktuellen und kommenden Trends sind. Der Verein Grüner Wirtschaftsdialog kann mit der Expertise von Thomas Gambke einen Austausch auf hohem Niveau organisieren. Dafür wünschen wir viel Glück.

Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünens

In einer Zeit dramatischer globaler Veränderungen – Stichworte: Klimawandel, demographischer Umbruch – nimmt ein intensiverer Austausch zwischen Wirtschaft und Politik an Bedeutung zu. Wir brauchen eine schnellere und effektivere Anpassung von Rahmenbedingungen, um die Chancen der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz nutzen zu können. Deshalb begrüßen wir nachdrücklich die Initiative des Grünen Wirtschaftsdialogs zur Förderung eines permanenten Gesprächs zwischen Wirtschaft und Grüner Politik.

Bernd Geilen, stellv. Vorstand der ING-DiBa

Die Transformation in der Industrie hin zu nachhaltigeren Mobilitätskonzepten für unser Klima ist technologisch, aber auch unternehmerisch ein Kraftakt mit großen Risiken. Die Neuausrichtung benötigt daher verlässliche Rahmenbedingungen statt Verunsicherung der Verbraucher, wenn sie gelingen soll. Das ist wichtig für unsere Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Deutschland.

Arnd Franz, Vorstand Mahle GmbH

Große Effekte für Reduktion von Klimabelastungen liegen z. B. in der Verkehrswende. Durch nachhaltige Technologien und neue Geschäftsmodelle kann sich der ÖPNV zukünftig kundenzentrierter aufstellen und können bestehende Individualverkehre effizient gebündelt werden. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit von Technologieunternehmen und Öffentlichem Verkehr erforderlich. Unabdingbar sind dabei Entschlossenheit auf allen Ebenen sowie geeignete politische und finanzielle Rahmenbedingungen, um die ökologischen und ökonomischen Potentiale möglichst schnell zu nutzen.

Dr. Tom Kirschbaum, CEO und Gründer Door2Door

In einem Fachforum werden wir prüfen, welche Rolle die vermehrte Nutzung von Flüssiggütern und Gasen, wie Wasserstoff, LNG oder synthetische Energieträger, für eine erfolgreiche Energiewende spielen kann, und zwar als Energieträger, kohlenstoffarme Rohstoffe und Kraftstoffe. Auch ihre Rolle bei der Sektorenkopplung soll näher beleuchtet werden. Die Politik sollte nun gemeinsam mit der Wirtschaft und Wissenschaftlern darüber nachdenken, wie die bereits bestehende Infrastruktur für Flüssiggüter und Gase dafür genutzt werden kann und was noch bereitgestellt werden muss.

Jos Steeman, Geschäftsführer Vopak in Deutschland

Mehr denn je steht die Stahlbranche in Deutschland und Europa vor gewaltigen Herausforderungen – u.a. bei der Frage, wie ein größerer Beitrag zum Klimaschutz im Sinne einer weitgehenden Dekarbonisierung der Industrie geleistet werden kann. thyssenkrupp Steel Europe stellt sich diesen Herausforderungen und hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 seine CO2 Emissionen um über 80 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir in den kommenden drei Jahrzehnten einen umfassenden Transformationsprozess vor uns, den wir bereits heute beginnen. Wir freuen uns, wenn im Grünen Wirtschaftsdialog in sehr offener Weise die notwendigen Ansätze für Innovationen, Technologien aber auch in regulatorischer Hinsicht nicht nur angesprochen werden, sondern konkrete Maßnahmen für eine auf wirtschaftlich und ökologisch erfolgreiche Umsetzung entwickelt werden sollen.

Dr. Arnd Köfler, thyssenkrupp Steel Europe AG, Vorstand Produktion, zum Ad-hoc Forum ‚Ergebnisse Kohlekommission‘