Speaker:innen des Abends mit den GWD-Vorsitzenden Dr. Thomas Gambke und Gabriele C. Klug

v.l.n.r.: Dr. Thomas Gambke, Anne Kjær Bathel, Prof. Dr. Michael Hüther, Gabriele C. Klug, Dieter Janecek MdB

2022 war in vielerlei Hinsicht ein Jahr des Umbruchs und ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der großen Transformation. Um gemeinsam auf das Jahr zurückzublicken und uns auf die anstehenden Veränderungen und Aufgaben in der Zukunft einzustimmen, hat der GWD am 12. Dezember Mitglieder und Mitstreiter:innen zum GreenCrunch KlimaDinner im Wasserwerk Berlin geladen. Anregungen und Inspiration für das Tischgespräch lieferten die drei Dinner Speeches:

  • Dieter Janecek MdB,  wirtschaftspolitischer Sprecher und Leiter der AG Wirtschaft der Bundestagsfraktion  Bündnis 90/Die Grünen, gab seine Einschätzung zum ersten Jahr der Ampelkoalition und einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben der Regierung:

Im ersten Jahr der Ampelregierung ist viel passiert. Gemeinsam haben wir um die 100 Gesetze verabschiedet. Neben der Krisenbekämpfung wurden wichtige Themen gesetzt um die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft voranzubringen. Von der Diversifizierung und Resilienz von Lieferketten, über eine nachhaltige Handelspolitik und die Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien haben wir wichtige Erfolge erzielt. Das waren erste Schritte in die richtige Richtung. Wir werden im nächsten Jahr weiter an den wirtschaftspolitischen Herausforderungen dieser Transformation arbeiten.

  • Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln, ging in seinem Vortrag „Krieg, Energiekrise, Transformation: Wie bereit ist die deutsche Wirtschaft für die Zeitenwende?” auf die Chancen und Herausforderungen der Wirtschaft in der aktuellen Situation ein:

„Die beschlossenen Entlastungspakete haben die finanzielle Überforderung von Haushalten und Unternehmen zum Teil eindämmen können und die Gas- und Strompreisbremse gewähren für das nächste Jahr eine gewisse Sicherheit. Eine der größten Herausforderungen für das kommende Jahr wird es sein, entleerte Gas-Speicher ohne russisches Erdgas wieder zu befüllen und den Umstieg auf LNG schnell zu vollziehen. Darüber hinaus darf es keine Denkverbote über die Ausweitung heimischer Energieproduktion geben. Einer schleichenden Deindustrialisierung muss entschieden entgegengewirkt werden.“

  • Anne Kjær Bathel, Co-Founderin & CEO der ReDI School of Digital Integration, zeigte am Beispiel ihres eigenen Unternehmens auf, wie die Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt erfolgreich funktionieren kann und welches Potential im Hinblick auf den akuten Fachkräftemangel darin liegt:

In Deutschland sind aktuell 96.000 IT-Arbeitsplätze unbesetzt. Demgegenüber stehen Tausende von Geflüchtete|n, die jeden Monat nach Deutschland kommen und auf der Suche nach Arbeit sind. Hier liegt ein enormes Potential, das wir in Anbetracht des massiven Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel|s in Deutschland nicht ungenutzt lassen können. Fachliche IT-Weiterbildungen, wie die ReDI School of Digital Integration sie anbietet, sind eine Komponente der Lösung und brauchen entsprechende Finanzierung. Gleichzeitig brauchen wir auch einen entschiedenen #Bürokratieabbau und mehr Fokus auf Wirkung und nicht zuletzt einen Kulturwandel in den #Unternehmen selbst, der den Einstieg von Nicht-Muttersprachler:innen erleichtert.“

Moderiert wurde der Abend von Weihua Wang.