Diskussion mit Grünen Fraktionsvorsitzender Katrin Göring-Eckardt und Vonovia Vorstandschef Rolf Buch zur Rheingold-Studie „Wie wir wirklich leben“ eröffnete die Veranstaltung.

Erste Mitgliederversammlung des Grünen Wirtschaftsdialogs am 19. Juni 2020

Erfolgreicher Brückenbau

„Ziemlich genau 18 Monate“ nach Gründung begrüßte der erste Vorsitzende Dr. Thomas Gambke Mitglieder und Gäste zur ersten Mitgliederversammlung des Grünen Wirtschaftsdialogs.
Die Innovationskraft als Brückenbauer zwischen Wirtschaft und Politik lief als roter Faden durch alle Gespräche und zeigte sich in der Umsetzung der Versammlung: Unter Berücksichtigung der COVID-19 Schutzmaßnahmen war das Event als hybrides Format organisiert. Rund die Hälfte der 70 Teilnehmer*innen war digital zugeschaltet, die andere Hälfte persönlich im Raum.

Zum Auftakt der Versammlung wurde die von Philip Morris in Auftrag gegebene gesellschaftspsychologische Studie „Wie wir wirklich leben“ vorgestellt. Das durchführende Rheingold Institut analysiert darin wie Bürger:innen in Deutschland ihre Lebenswirklichkeit wahrnehmen und welche Erwartungen sie an die Politik hegen. Studienleiter Hans-Joachim Karopka beschrieb fünf unterschiedliche Erwartungstypen und eine neue „Zweidrittelgesellschaft“ aus Optimisten und Zufriedenen, denen ein Drittel aus Verunsicherten, Skeptikern, Desinteressierten gegenübersteht. Eine der zentralen Erkenntnisse der Studie: Der paradoxe Wunsch nach mehr Haltung in der Politik bei gleichzeitig mehr Kompromissbereitschaft. Zudem sei es wichtig, auf die Menschen zuzugehen, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und politische Notwendigkeiten einfach und klar zu vermitteln.

In der anschließenden Diskussion unter der Leitung von TV Moderatorin und Finanzjournalistin Judith Bogner setzten sich Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion, und Rolf Buch, Vorstandschef der im DAX notierten Vonovia, mit den Erkenntnissen der Studie auseinander. Auf die Frage, was aus der Perspektive von Wirtschaft und Politik nötig sei, um zur Stabilisierung der Gesellschaft beizutragen sagte Göring-Eckardt: „Wir müssen mehr miteinander reden und mehr Brücken schlagen – auch zu den Enttäuschten – und klar sagen, was unsere Werte sind. Dazu gehört auch, ehrlich Fehler zuzugeben“. Aus Sicht von Rolf Buch ist es wichtig, Maßnahmen zu den vier Megatrends umzusetzen, die das Leben der Menschen bestimmen: Integration, Urbanisierung, demografischer Wandel und Klimawandel. Göring-Eckardt bemängelte, dass es die Bundesregierung bisher versäumt habe, bei diesen Megatrends Planbarkeit zu zeigen. „Lasst uns Zielbild geben, wie es in 10 bis 20 Jahren aussehen könnte und – mit Blick auf den Titel der Studie – darüber reden, wie wir wirklich leben WOLLEN.“

Erfolgreich Brücken gebaut hat der GWD in den 18 Monaten seiner Arbeit in vielen Bereichen der Wirtschaftspolitik. Das zeichnete sich bereits in dem Ende letzten Jahres vorgelegten Jahresbericht ab. Im Jahr 2020 hat die Arbeit weiter an Fahrt aufgenommen, wie der erste Vorsitzende Dr. Gambke und die stellvertretende Vorsitzende Gabriele C. Klug in ihren Berichten ausführten. Die Entwicklung führt von 28 ordentlichen Mitgliedern und 4 Fördermitgliedern bei Gründung des Vereins zu aktuell 37 ordentlichen Mitgliedern und 23 Fördermitgliedern des Wirtschaftsvereines. Dieses erfreuliche Wachstum spiegelt sich auch in den Budgetzahlen wider, wie Gabriele C. Klug berichtete. Diese entwickelten sich von knapp 160.000 € in 2019 zu aktuell rd. 230.000€ Mitglieds-, Förder- und Projektbeiträgen in 2020. Damit hat der Verein sein Finanzziel von 250.000€ in 2020 annähernd erreicht – und erwartet die Zielerreichung im Jahresergebnis 2020.

Der Bericht der Wirtschaftsprüferin über die freiwillige Prüfung der Jahre 2018/19 bestätigte die positive Entwicklung auch bezogen auf die Buchhaltung und Kassenführung. Mit einer schlanken Geschäftsstelle und interessanten Kooperationen mit Instituten und Unternehmen wie dem Wuppertalinstitut, Metaplan, aber auch Hochschulen und Universitäten ist es zudem gelungen, einen zuverlässigen Kern für die weitere robuste Entwicklung des Vereines zu schaffen.

Dr. Thomas Gambke

Das Zusammenführen der unternehmerischen, wirtschaftspolitischen und wissenschaftlichen Perspektive in diesem Startup, seine Fortentwicklung und die Mitwirkung bei guten Rahmenbedingungen für die Transformation der Wirtschaft fordert mich, fordert uns alle im Vorstand, und der Erfolg macht uns viel Freude. Ich bedanke mich im Namen des gesamten Vorstands bei unseren Mitgliedern für das gute und vertrauensvolle Zusammenwirken. Dies wird uns auch in den vor uns liegenden Monaten Ansporn sein.